In der Eurozone sind die Preise auf Unternehmensebene erneut deutlich gesunken.
05.01.2024 - 11:05:11Eurozone: Erzeugerpreise fallen erneut deutlich
Im November fielen die Erzeugerpreise um 8,8 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Rückgang um 8,6 Prozent erwartet. Im Oktober waren die Erzeugerpreise bereits um 9,4 Prozent gesunken.
Im Monatsvergleich fielen die Preise im November in der Eurozone um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
Im Sommer 2022 waren die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, im Jahresvergleich um mehr als 40 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend war vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der Energie und Rohstoffe zeitweise drastisch verteuert hat. Seither ist zunächst der Preisanstieg zurückgegangen und in den vergangenen Monaten sanken die Preise sogar.
Entsprechend gaben die Energiepreise im November im Jahresvergleich mit 23,7 Prozent am deutlichsten nach. Auch Vorleistungsgüter waren günstiger als vor einem Jahr. Für Gebrauchs-, Investitions- und Verbrauchsgüter musste allerdings mehr gezahlt werden.
Die Erzeugerpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an deren Entwicklung die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Seit Sommer 2022 hat die EZB ihre Leitzinsen kräftig angehoben. Zuletzt hatte die Notenbank angesichts gesunkener Inflationsraten die Zinsen nicht weiter angehoben. Mittlerweile wird über Zinssenkungen in diesem Jahr spekuliert.