In den letzten Jahren wurde in Deutschland immer weniger davon verzehrt: Fleisch hatte ein Imageproblem.
07.12.2023 - 12:41:06«Image erholt sich» - Fleischbranche wieder zuversichtlicher. Das könnte sich bald ändern, denn die Nachfrage steigt wieder.
Nach dem rückläufigen Fleischkonsum in den vergangenen Jahren sieht sich die Fleischwirtschaft in Deutschland im Aufwind und blickt optimistisch auf das neue Jahr. «Fleisch ist für mehr als 90 Prozent ein wertgeschätztes Lebensmittel», sagte Hubert Kelliger Vorstandsmitglied vom Verband der Fleischwirtschaft (VDF) an diesem Donnerstag. Es gebe zwar einen leichten Rückgang in einigen Warengruppen, aber dank gestiegener Preise auch höhere Umsätze.
Der Branchenverband VDF vertritt die Interessen der Unternehmen aus dem Vieh- und Fleischsektor und spricht für Schlachthof-Betreiber wie Tönnies, Westfleisch, Danish Crown und Vion. Nach einem guten Herbst erwartet die Fleischwirtschaft ein starkes Weihnachtsgeschäft und eine Stabilisierung im kommenden Jahr. «Das Image von Fleisch erholt sich langsam. Der Ruf des tierischen Lebensmittels verlässt die Talfahrt», sagte VDF-Vorstandsmitglied Gereon Schulze Althoff.
Ihren Optimismus ziehen die Branchenvertreter aus einer Verbraucherumfrage des GfK Consumer Panel, die im Sommer 2023 veröffentlicht wurde. Die Marktforschungsstudie wurde im Auftrag der deutsch-niederländischen Vion Food Group durchgeführt, einem der größten Schlachtkonzerne in Deutschland.
Umfrage: Fleisch für Mehrheit unentbehrlich
Der Umfrage zufolge ist Fleisch für 61 Prozent der Menschen in Deutschland ein unentbehrlicher Teil der Ernährung - vier Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Schulze-Althoff stellt auch eine steigende Nachfrage und «Rückbesinnung» bei jüngeren Menschen fest. Von einer Ernährungswende und davon, dass einige Altersgruppen mittelfristig komplett auf Fleisch verzichten würde, könne keine Rede mehr sein. «Das dreht sich.»
Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Fleischproduktion in Deutschland zuletzt stark gesunken. In der ersten Jahreshälfte 2023 sank die Gesamtmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,9 Prozent, 2022 waren es bereits acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor.