Licht in Wohnungen

Immer mehr Menschen leben in überbelegten Wohnungen

26.11.2020 - 11:07:55

In Deutschland leben immer mehr Menschen in Wohnungen, die überbelegt sind.

Davon waren, gemäß einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts am Donnerstag, 26. November 2020, im Jahr 2019 rund 6,4 Millionen, 340.000 Menschen mehr als im Vorjahr, von überbelegtem Wohnraum betroffen. Die Zahlen basieren auf den aktuellsten verfügbaren Daten. Deutschland liegt mit einer Überbelegungsquote von 7,8 Prozent unter dem Durchschnitt der 27 EU-Staaten von 9,0 Prozent.

Eine Wohnung gilt als überbelegt, wenn diese im Verhältnis zu der Anzahl Personen über zu wenige Zimmer verfügt. Die Mindestanforderung für einen Haushalt sind ein Raum pro Paar, ein Raum für jede weitere Person ab 18 Jahren, ein Raum für zwei Kinder unter 12 Jahren, ein Raum für zwei Kinder desselben Geschlechts im Alter zwischen 12 und 17 Jahren sowie ein Raum für jedes Kind im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind. Hinzu kommt für jede Haushaltung ein gemeinschaftlicher Raum.

12,7 Prozent leben in Städten auf zu engem Raum. Dies entspricht einem Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2010 von rund 3,0 Prozent. In Kleinstädten und Vororten wird der Raum zum Wohnen ebenfalls knapper; während im Jahr 2010 noch 4,7 Prozent der Menschen auf zu engem Raum wohnen mussten, waren es im Jahr 2019 5,5 Prozent. Auf dem Land hingegen ist der Trend gegenläufig; im Jahr 2019 gab es 4,0 Prozent überbelegte Wohnungen gegenüber vorher 4,7 Prozent.
Alleinstehende können ebenfalls auf zu engem Raum wohnen. Damit die Wohnungen nicht überbelegt sind, müssen für sie im Minimum zwei Zimmer als Schlaf- und Wohnraum zur Verfügung stehen. Dies war bei rund 12,0 Prozent der Alleinstehenden nicht gegeben. Damit waren die Alleinlebenden unter den Haushalten ohne Kinder am häufigsten von der Überbelegung betroffen.1,0 Prozent der Menschen mit zwei Erwachsenen und 5,0 Prozent ab drei Erwachsenen im Haushalt haben in überbelegten Wohnungen gelebt.

Das Einkommen eines Haushaltes hat eine entscheidende Auswirkung auf die Größe der Wohnung. Im Jahr 2019 hat in Deutschland mit 20,5 Prozent mehr als jede fünfte und armutsgefährdete Person auf zu engem Raum gewohnt. In Deutschland lag die Überbelegungsquote bei Alleinerziehenden mit Kindern bei 19,0 Prozent. Mit 12,0 Prozent stellen Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren die Altersgruppe, welche am häufigsten zu beengt lebt, was vor diesem Hintergrund nicht zu überraschen vermag.

Laut der Überbelegungsquote dürfen sich zwei Kinder, unabhängig vom Geschlecht, unter 12 Jahren ein Zimmer teilen. Dies kommt für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren lediglich dann infrage, wenn sie gleichgeschlechtlich sind, andernfalls wird ein eigener Raum benötigt.

Über dem Durchschnitt von der gesamten Bevölkerung mit 7,8 Prozent haben im Jahr 2019 Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren mit einem Anteil von 8,3 Prozent gelegen. Seltener in überbelegten Wohnungen haben mit 2,6 Prozent Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren gelebt.

Anteilig am meisten Menschen lebten in überbelegtem Wohnraum in den wirtschaftlich schwächeren Staaten der 27 EU-Staaten; in Bulgarien waren es 41,1 Prozent, in Lettland 42,2 Prozent und in Rumänien 45,8 Prozent der Bevölkerung. Nahezu jedem zweiten Menschen in den drei von den 27 EU-Staaten mit der meisten Überbelegung hat zu wenig Wohnraum zur Verfügung gestanden.
Europaweit am wenigsten betroffen von der Überbelegung sind die Inselstaaten Malta mit 3,7 Prozent und Zypern mit 2,2 Prozent.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

@ ad-hoc-news.de