ROUNDUP, Israel

Im Rahmen der schleppend verlaufenden indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas entsendet Israel wieder eine Delegation nach Katar.

21.07.2024 - 22:20:09

Israel entsendet Delegation zu Geiselgesprächen

Die Abordnung werde sich am Donnerstag auf den Weg machen, teilte das Ministerpräsidentenamt in Jerusalem mit.

Dies habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach eingehenden Beratungen über die Geiselfrage entschieden, die er mit dem Verhandlungsteam und den Spitzen des Sicherheitsapparates geführt hatte, hieß es in der Mitteilung weiter. David Barnea, der Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, leitet nach Medienberichten wie schon in der Vergangenheit die Delegation.

Netanjahus Entscheidung erfolgte kurz vor seiner Abreise nach Washington, wo er am Dienstag US-Präsident Joe Biden treffen und am Mittwoch eine Rede im Kongress halten will. Barnea soll der katarischen Regierung die aktuelle Verhandlungsposition Israels erläutern. Diese steht in Kontakt mit der Hamas-Führung.

Der Mossad-Chef hätte schon letzte Woche nach Doha aufbrechen sollen, seine Reise wurde jedoch verschoben. Bei den Gesprächen vermitteln neben Katar auch Ägypten und die USA.

Dabei geht es um den Austausch der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen sowie die Herbeiführung einer Waffenruhe im Gaza-Krieg. Zuletzt hatte die Hamas mehr Flexibilität gezeigt. Netanjahu erhob jedoch neue Forderungen - so etwa die nach einem längeren Verbleib israelischer Truppen an strategischen Stellen des Gazastreifens -, weswegen die Gespräche in letzter Zeit nicht vom Fleck kamen. Zunächst blieb unklar, ob der israelische Premier seinen Emissär mit einem großzügigeren Verhandlungsmandat ausstattete, um wieder Bewegung in den Prozess zu bringen.

Auslöser des Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Süden Israels verübt haben. Dabei töteten sie mehr als 1200 Menschen und verschleppten weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Ringen um Waffenruhe im Krieg zwischen Hisbollah und Israel Im Krieg zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel dringen die USA als Vermittler darauf, die gegenseitigen Angriffe zu stoppen und möglichst bald eine Waffenruhe zu erreichen. (Wirtschaft, 21.11.2024 - 06:35) weiterlesen...

Israel: Millionen Dollar für Geiseln - Ringen um Waffenruhe Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu setzt eine Belohnung von fünf Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) für die Freiheit jeder der noch etwa 100 verbliebenen Geiseln im Gazastreifen aus. (Wirtschaft, 20.11.2024 - 06:34) weiterlesen...

US-Vermittler Hochstein erneut im Libanon Der US-Vermittler für den Nahen Osten, Amos Hochstein, ist erneut zu Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in den Libanon gereist. (Wirtschaft, 19.11.2024 - 12:38) weiterlesen...

G20 fordern von Israel mehr Hilfe - Plünderung in Gaza Angesichts der riesigen Not der Menschen im Gazastreifen fordern die G20-Staaten Israel auf, die humanitäre Hilfe dringend auszuweiten und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verstärken. (Wirtschaft, 19.11.2024 - 07:05) weiterlesen...

Hisbollah deutet Verhandlungsbereitschaft mit Israel an Während Israel seine massiven Angriffe auf den Libanon fortsetzt, deutet die Hisbollah Verhandlungsbereitschaft an. (Wirtschaft, 18.11.2024 - 06:00) weiterlesen...

EU-Chefdiplomat will Dialog mit Israel aussetzen BRÜSSEL - Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen will EU-Chefdiplomat Josep Borrell den regelmäßigen politischen Dialog mit Israel aussetzen. (Wirtschaft, 14.11.2024 - 14:50) weiterlesen...