Ifo Institut befürchtet im Finanzsystem Entstehen einer Abwärtsspirale
19.03.2020 - 09:57:18Corona-Krise: Ifo-Präsident Fuest hält eine große Wirtschafts- und Finanzkrise in Deutschland für möglich.
Clemens Fuest, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) sagte am Donnerstagmorgen in der RTL/n-tv-Sendung „Frühstart“, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass die deutsche Volkswirtschaft aufgrund der Corona-Epidemie in eine Krisensituation gerate, die in ihren Dimensionen an die Weltfinanzkrise der Jahre 2008/2009 erinnere. Der Professor für Volkswirtschaft glaubt nicht, dass sich eine Rezession noch vermeiden lasse. Es gehe vielmehr nur um die Frage, wie gravierend die Rezession ausfallen werde.
Die Schwere des Wirtschaftsabschwungs hängt nach Meinung des Ifo-Präsidenten einerseits von der weiteren Entwicklung der Corona-Epidemie ab. Zum anderen sei von Bedeutung, in welchem Umfang die von der Politik eingeleiteten Maßnahmen Erfolg zeitigen werden.
Der wesentliche Unterschied zur Finanzkrise 2008/2009 bestehe darin, dass sich der Ausgangspunkt der momentanen Probleme in der Realwirtschaft befinde. Daher helfe es nicht, so Fuest, wenn man sich um eine Nachfrage-Stimulierung bemühe. Denn es sei ja zwecks Eindämmung der Corona-Verbreitung gerade beabsichtigt, dass die Menschen Geschäfte und Gastronomiebetriebe nicht aufsuchten, sondern sich vielmehr aus Gründen des Gesundheitsschutzes in der eigenen Wohnung aufhielten.
Fuest sieht insoweit einen Zielkonflikt zwischen dem Kampf gegen das Corona-Virus und dem wirtschaftspolitischen Ziel einer Belebung der Ökonomie. Dieser Zielkonflikt erschwere eine Problemlösung. Allerdings sei von Vorteil, dass Deutschland derzeit (anders als im Jahr 2008) nicht an einer gewaltigen Schuldenlast zu tragen habe. Man könne nur hoffen, sagte der Wirtschaftsforscher, dass es mit der Konjunktur nach Überwindung der Pandemie wieder rasch nach oben gehe.
Gleichwohl könne sich die Coronavirus-Krise durchaus auf den Finanzsektor ausweiten. Zwar sei die Finanzbranche jetzt nicht Auslöser der Schwierigkeiten, aber natürlich werde sie von den Folgen betroffen. Denn wenn Unternehmen zahlungsunfähig würden, dann gehe den Banken das Geld verloren, dass sie den Betrieben als Kredit zur Verfügung gestellt hatten. Daher bestehe das Risiko, dass sich innerhalb des Finanzsystems eine Abwärtsspirale entwickle, die höchste Gefahren für die Konjunkturentwicklung mit sich bringen würde.
Clemens Fuest hält jedoch den Zeitpunkt für ein allgemeines Konjunkturpaket noch nicht für gekommen. Zunächst sei eine Konzentration darauf notwendig, dass das derzeit erfolgende „Einfrieren der Wirtschaft“ mit geringstmöglichen Schadenfolgen bewältigt werde. Anschließend, so der Wirtschaftsprofessor, könne der Staat darüber nachdenken, ob breit gestreute Steuersenkungen erfolgen und Anreize zur Stärkung von Konsum und Investitionen gesetzt werden sollten.
Die Schwere des Wirtschaftsabschwungs hängt nach Meinung des Ifo-Präsidenten einerseits von der weiteren Entwicklung der Corona-Epidemie ab. Zum anderen sei von Bedeutung, in welchem Umfang die von der Politik eingeleiteten Maßnahmen Erfolg zeitigen werden.
Der wesentliche Unterschied zur Finanzkrise 2008/2009 bestehe darin, dass sich der Ausgangspunkt der momentanen Probleme in der Realwirtschaft befinde. Daher helfe es nicht, so Fuest, wenn man sich um eine Nachfrage-Stimulierung bemühe. Denn es sei ja zwecks Eindämmung der Corona-Verbreitung gerade beabsichtigt, dass die Menschen Geschäfte und Gastronomiebetriebe nicht aufsuchten, sondern sich vielmehr aus Gründen des Gesundheitsschutzes in der eigenen Wohnung aufhielten.
Fuest sieht insoweit einen Zielkonflikt zwischen dem Kampf gegen das Corona-Virus und dem wirtschaftspolitischen Ziel einer Belebung der Ökonomie. Dieser Zielkonflikt erschwere eine Problemlösung. Allerdings sei von Vorteil, dass Deutschland derzeit (anders als im Jahr 2008) nicht an einer gewaltigen Schuldenlast zu tragen habe. Man könne nur hoffen, sagte der Wirtschaftsforscher, dass es mit der Konjunktur nach Überwindung der Pandemie wieder rasch nach oben gehe.
Gleichwohl könne sich die Coronavirus-Krise durchaus auf den Finanzsektor ausweiten. Zwar sei die Finanzbranche jetzt nicht Auslöser der Schwierigkeiten, aber natürlich werde sie von den Folgen betroffen. Denn wenn Unternehmen zahlungsunfähig würden, dann gehe den Banken das Geld verloren, dass sie den Betrieben als Kredit zur Verfügung gestellt hatten. Daher bestehe das Risiko, dass sich innerhalb des Finanzsystems eine Abwärtsspirale entwickle, die höchste Gefahren für die Konjunkturentwicklung mit sich bringen würde.
Clemens Fuest hält jedoch den Zeitpunkt für ein allgemeines Konjunkturpaket noch nicht für gekommen. Zunächst sei eine Konzentration darauf notwendig, dass das derzeit erfolgende „Einfrieren der Wirtschaft“ mit geringstmöglichen Schadenfolgen bewältigt werde. Anschließend, so der Wirtschaftsprofessor, könne der Staat darüber nachdenken, ob breit gestreute Steuersenkungen erfolgen und Anreize zur Stärkung von Konsum und Investitionen gesetzt werden sollten.
Redaktion ad-hoc-news.de, A. Camus