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18.11.2024 - 08:43:44Selbstbestimmungsbarometer 2024: Finanzielle Selbstbestimmung bleibt für viele Menschen ein Traum. München - "Nach zwei Jahren mit unmittelbarer Auswirkung von Krieg in Europa, Inflation und Zinsanstieg kehrt wieder leichter Optimismus bei den Menschen zurück und sie fühlen sich etwas selbstbestimmter. Sich aber finanziell selbstbestimmt zu fühlen, ist in unserem Land dennoch nicht selbstverständlich. Grund dafür sind vor allem hohe Lebenshaltungskosten und Mieten. Dabei bleibt abzuwarten, wie sich aktuelle und künftige Entwicklungen in der Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland auf die finanzielle Selbstbestimmung der Menschen auswirken. Selbstbestimmung ist ein fragiles Konstrukt, das wir wertschätzen müssen", fasst Dirk von der Crone, CEO Swiss Life Deutschland, die Ergebnisse des sechsten Selbstbestimmungsbarometers zusammen. Der Versicherungs- und Finanzberatungskonzern Swiss Life untersucht seit 2019 mit dem Meinungsforschungsinstitut Bilendi das Gefühl von Selbstbestimmung und Zuversicht der Bevölkerung in Bezug auf Finanzen und darüber hinaus.
Selbstbestimmung der Menschen steigt wieder an
Insgesamt fühlen sich 57 % der befragten Menschen in ihrem Leben grundsätzlich selbstbestimmt. Diese Entwicklung ist im Vergleich zu den sinkenden Werten der letzten Jahre (2022: 56 %, 2023: 53 %) als Aufwärtstrend zu betrachten. Trotzdem bleiben die Werte unter denen aus den Jahren 2021 (59 %) und 2020 (63 %). Daneben blicken 37 % der befragten Personen grundsätzlich positiv in die Zukunft. Auch das ist ein gestiegener Wert: 2022 und 2023 waren es noch 29 %, die uneingeschränkt positiv in die Zukunft gesehen haben.
Mit Blick auf die finanzielle Situation steht die Selbstbestimmung hinten an
Für einen großen Teil der Menschen ist finanzielle Selbstbestimmung wichtig: 81 % der befragten Personen wünschen sich, dass sie ihr Leben finanziell selbstbestimmt gestalten können. Finanziell selbstbestimmt zu sein, bedeutet für die meisten befragten Menschen wiederum, dass sie eigene Entscheidungen treffen können (44 %), ausreichend Geld haben (41 %) und abgesichert sind (38 %).
Trotz der hohen Wichtigkeit sieht die Realität der Menschen in Deutschland anders aus, wenngleich auch hier die Werte wieder ansteigen: Jede zweite Person fühlt sich in Bezug auf ihre finanzielle Situation selbstbestimmt (50 %), 2023 waren es noch 47 %. "Finanzielle Selbstbestimmung ist mehr als nur Geld zu haben. Es bedeutet, frei über die eigenen Finanzen entscheiden und das Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können", erklärt Dirk von der Crone. "Wer finanziell selbstbestimmt ist, kann wichtige Lebensentscheidungen wie Hausbau, Familiengründung oder Karrierewechsel selbstständig treffen. Unser Auftrag ist, dass wir aufklären und unseren Kundinnen und Kunden zur Seite stehen, um finanziell selbstbestimmt agieren zu können. Leider ist das für viele Menschen noch nicht der Fall", so von der Crone weiter.
Inflation und Mietkosten bremsen finanzielle Selbstbestimmung
Die befragten Personen geben unterschiedliche Restriktionen von finanzieller Selbstbestimmung an. Für die meisten (64 %) sind Inflation und Preissteigerungen die Gründe für eine Einbuße an finanzieller Selbstbestimmung. Hohe Mieten inkl. Kosten für Heizung und Strom (38 %) sowie geringes Einkommen (36 %) folgen mit etwas Abstand. Und nur 38 % sagen, dass ihre aktuelle finanzielle Situation dafür sorgt, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Mit Blick auf die Altersvorsorge fühlen sich 43 % selbstbestimmt. Aber nur 28 % sagen, dass ihre gesetzliche Rente und private Altersvorsorge für ein finanziell selbstbestimmtes Leben im Alter ausreichen werden. Etwas weniger als ein Drittel der Befragten (32 %) sagt zudem, dass ihr eigener Haushalt finanziell gut abgesichert ist. Und auch das Vertrauen in den Staat ist mau: 17 % der befragten Personen sagen, dass sie auf die staatliche Unterstützung vertrauen, sollten sie einmal in finanzielle Schieflage kommen.
"Hohe Lebenshaltungskosten belasten weiterhin die Haushalte und gleichzeitig ist Altersarmut ein ernstzunehmendes Thema in Deutschland. In unserer Befragung zeigte sich zudem, dass jede vierte Person es schwierig empfindet, einen Überblick über die Möglichkeiten und Regeln von privater Vorsorge zu behalten. Unsere Aufgabe als Finanz- und Vorsorgeunternehmen ist, das Wissen in Bezug auf Finanzen auszubauen und Menschen dabei zu unterstützen, ihre Absicherung und Vorsorge besser aufzustellen. Hier können sich die Menschen nicht auf den Staat verlassen. Sie müssen es selbst in die Hand nehmen", fordert Dirk von der Crone.
Finanzielle Selbstbestimmung beeinflusst Lebensqualität und Zufriedenheit
Die Ergebnisse des sechsten Selbstbestimmungsbarometers zeigen, dass finanzielle Selbstbestimmung auch die allgemeine Lebensqualität beeinflusst. So fühlen sich Menschen, die ihre Finanzen als selbstbestimmt bezeichnen, häufiger auch in anderen Lebensbereichen wie Freizeit (87 %), Familie und Partnerschaft (81 %) und Beruf (59 %) selbstbestimmt.
Gleichzeitig offenbaren sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer (53 %) stufen ihre finanzielle Selbstbestimmung höher ein als Frauen (48 %). Auch im Alter nimmt das Gefühl finanzieller Selbstbestimmung zu, während es in der Familienphase zwischen 30 und 39 Jahren am geringsten ist. "Gerade in der Lebensphase, in der Menschen Familie gründen und sesshaft werden, brauchen sie Unterstützung, um finanzielle Sicherheit für sich und ihre Angehörigen aufzubauen", so von der Crone. "Finanzielle Bildung und vorausschauende Vorsorgeplanung sind der Schlüssel zu mehr finanzieller und persönlicher Selbstbestimmung."
Über das Selbstbestimmungsbarometer
Swiss Life unterstützt Menschen dabei, ihr Leben finanziell selbstbestimmt zu gestalten. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen das "Swiss Life-Selbstbestimmungsbarometer" ins Leben gerufen. Mit einer bevölkerungsrepräsentativen Basisstichprobe wird jährlich ermittelt, wie selbstbestimmt die Menschen sich fühlen und welche Faktoren dafür relevant sind. Gemeinsam mit Bilendi wurden im Zeitraum vom 1. bis 9. Juli 2024 rund 1.000 Personen in Deutschland zwischen 18 und 79 Jahren online zum Thema befragt. Das Barometer wird zeitgleich in der Schweiz, in Frankreich und Österreich sowie seit 2024 in Tschechien und der Slowakei erhoben. Die dargestellten Werte sind gerundet.
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