Krankenhäusern, Thema

Hamburg - Knapp 90 % der deutschen Kliniken geben an, in Sachen Nachhaltigkeitsberichterstattung noch ganz am Anfang zu stehen - zentraler Kritikpunkt ist der hohe finanzielle und personelle Aufwand für die Berichterstattung.

20.01.2025 - 08:00:14

9 von 10 deutschen Krankenhäusern kapitulieren beim Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).

Die deutschen Krankenhäuser stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die sowohl politischer als auch regulatorischer Natur sind - hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel, der durch die hohe Arbeitsbelastung und unzureichende Vergütung noch verstärkt wird. In dieser Situation empfinden die Krankenhäuser die aufkommende Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung durch die CSRD als zusätzliche Belastung.

"Die deutschen Krankenhäuser stehen in den vergangenen Monaten und Jahren unter stetig steigendem Druck", betont Dr. Karl Blum, Vorstand des DKI. "Politisch stehen sie vor der Herausforderung, sich an die ständig wechselnden Rahmenbedingungen und Vorgaben anzupassen, dazu kommen die allgemeine wirtschaftliche Lage, Sorgen um auskömmliche Finanzierung und personelle Besetzung. In dieser Situation macht die Nachhaltigkeitsberichterstattung nun zusätzlich Sorgen."

Entsprechend stufen Kliniken die auf sie zukommende Pflicht ein. Nach ihrer Einschätzung bindet die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur umfassende personelle und finanzielle Ressourcen, sondern ist bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage schlicht kaum zu leisten. Daneben wird befürchtet, dass die tatsächliche Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit bürokratischen Pflichten zum Opfer fällt, die keinen tatsächlichen Nutzen für die Häuser bringen. Mit einer Umsetzung der CSRD würde der Großteil der deutschen Kliniken erstmalig berichtspflichtig werden und die knapp 90 % der Kliniken, die noch nie einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt haben, müssten handeln.

Einige der weiteren Kernergebnisse der Studie:

"Die Ergebnisse der Studie zeigen, welche enormen Sorgen hier in der Krankenhauslandschaft zu dem Thema bestehen", sagt Prof. Dr. Volker Penter, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei BDO. "Die Kliniken können dieses ohne externe Unterstützung kaum bewältigen, diese wiederum belastet ihre Budgets. Zusätzlich erschwert wird jegliche seriöse Planung in dieser Hinsicht, durch die noch nicht erfolgte Umsetzung der CSRD in deutsches Recht, die mit Blick auf die bundespolitische Lage auch weiter unklar ist. In dieser Situation brauchen Kliniken dringend Planungssicherheit."

An der 2024 durchgeführten und nun ausgewerteten Befragung beteiligten sich bundesweit 333 Krankenhäuser mit einer Größe ab 100 Betten. Unterschiede im Rücklauf nach der Krankenhausträgerschaft wurden durch eine entsprechende Gewichtung ausgeglichen. Nach Maßgabe dieser Gewichtung sind die Ergebnisse repräsentativ für die Grundgesamtheit. Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen ist kostenfrei verfügbar unter bdo.de/kh-studie-24.

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:

BDO zählt mit über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 28 Standorten zu den führenden Gesellschaften für Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen, Steuerberatung und wirtschaftsrechtliche Beratung sowie Advisory Services in Deutschland. Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist Gründungsmitglied des internationalen BDO Netzwerks (1963), das mit knapp 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 166 Ländern vertreten ist.

Deutsches Krankenhausinstitut DKI:

Das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) ist führend in den Bereichen Forschung und Qualifikation im Krankenhaus- und Gesundheitswesen tätig. Den Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten des DKI bildet Auftragsforschung für Ministerien, Verbände, Krankenhäuser und sonstige Institutionen des Gesundheitswesens. Träger des DKI sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der leitenden Krankenhausärztinnen -ärzte Deutschlands (VIK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD).

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