Gestützt durch das geplante Finanzpaket haben sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im März erneut kräftig aufgehellt.
18.03.2025 - 12:03:42ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich erneut kräftig auf
Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 25,6 Punkte auf 51,6 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 48,3 Punkte gerechnet.
"Positive Signale bezüglich der künftigen deutschen Fiskalpolitik, wie etwa die Einigung über das milliardenschwere Finanzpaket für den Bundeshaushalt, dürften zur Stimmungsaufhellung beigetragen haben", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Nicht zuletzt begünstigt die sechste Zinssenkung der EZB in Folge die Finanzierungsbedingungen für Haushalte und Unternehmen."
Über die Änderung des Grundgesetzes für das Finanzpaket für Investitionen und Verteidigung wird an diesem Dienstag entschieden. "Tatsächlich beinhalten die Reform der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben und das Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen eine Menge an positiven wirtschaftlichen Nachrichten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die am Infrastrukturausbau beteiligten Unternehmen haben eine sichere Planungsgrundlage und können ihrerseits nun in zusätzliche Kapazitäten investieren."
Allerdings werde es geraume Zeit dauern, ehe das Geld positive Wachstumseffekte zeigt, erwartet Gitzel. Nach Einschätzung von Ulrich Wortberg, Volkswirt bei der Landesbank Hessen-Thüringen sorge zwar die US-Zollpolitik für Verunsicherung, das schuldenfinanzierte Konjunkturprogramm wiege aber schwerer.
Die sehr niedrige Bewertung der Konjunkturlage hat sich im März allerdings nur leicht verbessert. Der entsprechende Wert stieg um 0,9 Punkte auf minus 87,6 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt mit minus 80,5 Punkten gerechnet.
In der Eurozone war die Entwicklung ähnlich wie in Deutschland, wenn auch nicht so deutlich. Die Erwartungen stiegen um 15,6 Punkte auf 39,8 Punkte. Die Beurteilung der Lage stieg um 0,1 Punkte auf minus 45,2 Punkte.