Lufthansa und Germanwings

Germanwings; Lufthansa stellt den Flugbetrieb ein

08.04.2020 - 09:26:16

Als Reaktion auf die Corona-Pandemie hat die Deutsche Lufthansa AG die Einstellung des Flugbetriebs ihrer Tochter Germanwings bekanntgegeben.

Die Deutsche Lufthansa informierte am Dienstagnachmittag am Kölner Sitz von Germanwings, sämtliche sich hieraus ergebenden Optionen sollten mit den Sozialpartnern diskutiert werden. Eine schnelle Normalisierung der Luftfahrtindustrie auf dem Niveau vor der Epidemie erwartet der Vorstand der Fluggesellschaft demnach nicht.
Der Vorstand der Lufthansa gehe davon aus, es werde bis zur kompletten Aufhebung der internationalen Reisebeschränkungen noch Monate dauern, und eine Rükkehr der globalen Nachfrage nach Flugreisen auf Vorkrisen-Niveau werde Jahre beanspruchen, so heisst es.

Bei der Lufthansa selbst sollen insgesamt 18 Langstrecken-Flugzeuge dauerhaft stillgelegt werden, und zwar sechs Maschinen vom Typ Airbus A-380, sieben Airbus A-340-600 und fünf Jumbo-Jets Boeing 747-400. Auch elf Kurzstrecken-Flugzeuge vom Typ Airbus A320 sollen aus dem Verkehr gezogen werden. Die sechs Flugzeuge vom Typ A380 seien "ohnehin ab 2022" für die Rückgabe an Airbus eingeplant gewesen. Die "Ausflottung" der A340-600 und Boeing 747-400 sei aufgrund der ungünstigen Ökoeffizienz und Wirtschaftlichkeit der beiden Flugzeugtypen entschieden worden. "Mit diesem Schritt reduziert Lufthansa ihre Kapazitäten an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München", erklärte die Fluggesellschaft. Zusätzlich werde die Lufthansa-Tochter Cityline "drei Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 aus dem Betrieb nehmen". Die Regionalfluggesellschaft hatte seit 2015 hauptsächlich touristische Ziele im Auftrag der Lufthansa angesteuert.

Auch die Kölner Lufthansa-Tochter Eurowings werde die Zahl ihrer Flugzeuge verkleinern. Etwa seien im Bereich der Kurzstrecke weitere zehn Maschinen vom Typ Airbus A320 'zur Ausflottung vorgesehen", so die Lufthansa weiter. Auch der Langstreckenservice von Eurowings solle reduziert werden. Die ohnehin bereits begonnenen Umstrukturierungsmaßnahmen bei den Tochtergesellschaften Austrian Airlines und Brussels Airlines würden durch die Corona-Epidemie weiter verschärft. Beide Linien arbeiteten gegenwätig "unter anderem" an der Verkleinerung ihrer Flotten. SWISS International Airlines werde die Größe ihrer Flotte durch verzögerte Auslieferungen bereits bestellter Kurz- und Mittelstreckenmaschinen ebenfalls anpassen und außerdem die verfrühte Stilllegung älterer Flugzeuge prüfen, erklärte die Frankfurter Fluggesellschaft.

Die zur Lufthansa Group gehörenden Passagier-Linien hätten außerdem "bereits nahezu alle Wetlease-Vereinbarungen mit anderen Fluggesellschaften gekündigt", hieß es. Wetlease bezeichnet die Miete eines Flugzeugs einschließlich Crew, Wartung und Versicherung.Für alle von den Umstrukturierungsmaßnahmen betroffenen Mitarbeiter gelte auch weiterhin "das Ziel, möglichst vielen eine Weiterbeschäftigung innerhalb der Lufthansa Group zu bieten". Zu diesem Zweck sollten recht bald Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen werden, um zum Beispiel "über neue Beschäftigungsmodelle zur Sicherung von möglichst vielen Arbeitsplätzen zu sprechen", so die Lufthansa weiter.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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