Anleger, Geld

Fünf einfache Regeln für neue Anleger

01.05.2022 - 12:00:00

Neue Anleger sehen bei der vielfältigen Auswahl an Möglichkeiten, ihr Geld zu investieren, oftmals den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Deshalb ist es sinnvoll, sich ein Grundrepertoire an einfachen Regeln bereitzuhalten, die in weiterer Folge bei jeder neuen Investition auch strikt eingehalten werden. Im Laufe der Zeit entwickelt jeder Anleger dabei seine eigenen Regeln. Als kleine Starthilfe gibt es hier jedoch fünf einfache Regeln, an die sich grundsätzlich jeder halten sollte, damit aus dem kleinen Vermögen schon bald ein großes wird.

  • Es lohnt sich, als Anfänger im Anlagegeschäft ein paar einfachen Regeln zu folgen. Im Laufe der Zeit entwickelt schließlich jeder seine persönlichen Leitsätze.  - Foto: Pixabay.com © geralt Public Domain

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  • „Nicht alle Eier in einen Korb legen“ ist eine der grundsätzlichen Regeln für eine ausgewogene Anlagestrategie. Die Drei Speichen Regel hat sich bewährt - Foto: Pixabay.com © Couleur Public Domain

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Es lohnt sich, als Anfänger im Anlagegeschäft ein paar einfachen Regeln zu folgen. Im Laufe der Zeit entwickelt schließlich jeder seine persönlichen Leitsätze.  - Foto: Pixabay.com © geralt Public Domain„Nicht alle Eier in einen Korb legen“ ist eine der grundsätzlichen Regeln für eine ausgewogene Anlagestrategie. Die Drei Speichen Regel hat sich bewährt - Foto: Pixabay.com © Couleur Public Domain

Regel #1: Nur in Finanzprodukte investieren, die man auch versteht!

In der Theorie klingt diese Regel ganz einfach: Wenn nicht klar ist, wie das Geschäftsmodell hinter einer möglichen Anlage aussieht, dann ist es besser, die Finger davon zu lassen.

Leider setzt der Hausverstand aber schnell aus, wenn in entsprechenden Werbungen bei bestimmten Anlageformen Traumrenditen ohne Risiko versprochen werden. Doch nach einer genauen Recherche entpuppen sich diese Angaben oftmals als dreiste Lüge oder zumindest als sehr gewagte Prognose für die Zukunft.

Darüber hinaus ist es wichtig, nicht jedem Hype zu folgen. Nur weil sich durch die mediale Berichterstattung ein Hype um ein gewisses Unternehmen aufgebaut hat, heißt das noch lange nicht, dass sich der Aktienkurs auch entsprechend entwickeln muss.

Wer das Risiko einer Anlage richtig einschätzen kann, der muss auch die Frage beantworten können, was genau dabei mit seinem Geld passiert. Wer weiß, in welchem Wirtschaftssektor ein Unternehmen tätig ist, aus welcher Region es kommt und womit es seine Gewinne erzielt, der kann auch die möglichen Chancen und Risiken, die damit verbunden sind, gut abschätzen.

Regel #2: Nicht alle Eier in einen Korb legen

Eine der wichtigsten Grundsätze bei der Geldanlage ist eine möglichst breite Streuung. Wer alles auf eine Karte setzt, kann schnell sein gesamtes Vermögen verlieren. Bei vielen unterschiedlichen Anlageprodukten fallen zwar eventuell die Gewinne etwas moderater aus, dafür ist auch nicht jedes Mal gleich Panik angesagt, wenn ein einzelnes Unternehmen oder ein Wirtschaftssektor in die Krise gerät.

Eine bewährte Anlage-Strategie ist dabei die sogenannte Drei Speichen Regel. Die Ursprünge dieser Regel führen bereits in die Urzeit des Geldes zurück. Zum ersten Mal Erwähnung findet die Drei Speichen Regel im Jahr 400 nach Christus beim Rabbi Isaak Bar Aha. Ursprünglich symbolisieren die drei Speichen

  • Grund und Boden
  • Handelswaren und
  • Bargeld.

Der Ansatz lässt sich jedoch auch problemlos auf die heutige Zeit übertragen. Das Einzige, was sich dabei geändert hat, sind die Bereiche, in die dabei investiert werden kann. Ein der Zeit angepasstes Modell könnte beispielsweise so aussehen, dass das Vermögen in

  • Goldmünzen
  • Immobilienfonds und
  • börsenindizierte ETFs

investiert wird. Kommt es bei einer der drei Speichen über einen längeren Zeitraum zu Verlusten, sollte diese eine Speiche gezielt überdacht werden. So könnten zum Beispiel die ETFs bei diesem Beispiel im Bedarfsfall auch durch Länderanleihen ersetzt werden.

Die Drei Speichen Regel ist alles andere als ein Weg zu schnellem Geld, sondern eine vorsichtige Strategie, die langfristig eine gute Rendite verspricht.

Regel #3: Die Depotstrategie langfristig ausrichten

Daytrading ist eine Angelegenheit für Profis. Wer dabei regelmäßig Gewinne einfahren möchte, benötigt umfassende Kenntnisse über die Funktionsweise der Weltbörsen sowie ein solides wirtschaftliches Grundwissen.

Für Einsteiger empfiehlt sich deshalb folgender Leitsatz:

„Ständiges Hin und Her macht langfristig die Taschen leer!“

Denn eines wird oftmals vergessen: Für jede Transaktion an der Börse entstehen Gebühren. Bei einem oftmaligen Wechsel der Anlageprodukte knabbern diese langsam, aber stetig an der Rendite.

Für den Start ist es sinnvoll, auf maximal zehn unterschiedliche Fonds beziehungsweise ETFs zu setzen. Nach Möglichkeit sollten diese so breit wie möglich nach Regionen und Branchen gestreut werden.

Das Portfolio wird zunächst für einen Zeitraum von einem Jahr ausgelegt. Nach diesem Jahr erfolgt eine Analyse, wie sich die einzelnen Anlagen entwickelt haben. Ein Verlust ist nicht gleichbedeutend damit, dass unbedingt ein Austausch erfolgen muss. Vielmehr gilt es, den Gründen dafür auf den Zahn zu fühlen und daraufhin zu beurteilen, wie die Aussichten für die kommenden Jahre sind.

So befindet sich aktuell beispielsweise der Nasdaq 100 Index seit Ende November in einem Abwärtstrend. Bevor ein ETF, der auf diesem Index basiert, jetzt gleich abgestoßen wird, sollte lieber noch einmal die sogenannte Long-Chance analysiert werden. Die zeigt sich laut Meinung vieler Experten bei diesem Beispiel nämlich recht positiv.

Regel #4: Das Bauchgefühl ist der schlechteste Ratgeber

Vielleicht hat einem das Bauchgefühl dabei geholfen, seine große Liebe zu finden. In gewissen Situationen ist es mit Sicherheit richtig, auf sein Herz zu hören. An der Börse ist es jedoch besser, den Kopf einzuschalten und möglichst rationale Entscheidungen zu treffen.

Einfacher gesagt als getan, denn grundsätzlich sind wir Menschen von zwei sehr starken Emotionen getrieben: Gier und Angst. Beides führt dazu, dass sich der Kopf erhitzt und zu unüberlegten Entscheidungen neigt. Wer sein Portfolio langfristig ausgerichtet hat, muss auch keine sofortigen Kauf- oder Verkaufsentscheidungen treffen, sondern kann sich mindestens ein paar Tage dafür Zeit lassen.

Regel #5: Es geht nicht darum, die anderen Anleger zu besiegen

Neue Anleger befinden sich oftmals in dem Glauben, sie müssen besser performen als der Markt oder alle anderen Anleger.

Doch es geht nicht darum, bei jeder Investition den allerhöchsten Gewinn mitzunehmen, sondern vielmehr, den richtigen Zeitpunkt zu treffen, an dem ein Kauf, aber auch ein Verkauf sinnvoll erscheint.

Klar macht es Spaß, seine Konkurrenten bei einer Challenge auszustechen, doch damit ist auch immer die Gefahr verbunden, mehr Risiko einzugehen, als für eine langfristig ordentliche Rendite sinnvoll ist.

Wirklich gut sind Strategien nur dann, wenn sie über einen sehr langen Zeitraum funktionieren. Als beste Strategien der letzten 200 Jahre entpuppten sich dabei die Dividenden-Strategie und die Saison-Strategie. Bei ersterer geht es darum, nur in Aktien zu investieren, die regelmäßig Dividenden ausschütten, bei letzterer geht es darum, sich auf saisonal starke Aktien zu konzentrieren.

@ ad-hoc-news.de