Rente, Finanzen

Finanztest: Die ideale Riester-Sparform finden

09.12.2013 - 12:12:32

2002 wurde die Riester-Rente mit staatlicher Förderung in Deutschland eingeführt, bei der der damalige Arbeitsminister Walter Riester Pate für den Namen stand. Hintergrund war eine Rentenreform, bei der das Rentenniveau für einen Eckrentner von 70% auf 67% gesenkt wurde. Diese Lücke sollte durch ein Riesterprodukt geschlossen werden können.

Auf der einen Seite ist "riestern" mit über 15 Millionen abgeschlossenen Verträgen sehr beliebt, auf der anderen Seite fragen sich viele Bürger: Bringt mir die Riester-Rente was? Diese Frage ist pauschal kaum zu beantworten, denn es hängt sehr von den persönlichen Verhältnissen sowie der gewählten Riester-Sparform ab.

Riester-Rentenversicherung

Versicherungsverträge werden am häufigsten abgeschlossen, wenn es um das Thema Riester geht. Möglich sind je nach Risikomentalität sowohl Versicherungen in Form einer klassischen Rentenversicherung als auch einer fondsgebundenen Rentenversicherung. Beiden Varianten ist gemeinsam, dass die eingezahlten Beiträge inklusive Zulagen zum Ende der Laufzeit garantiert vorhanden sein müssen. Beim fondsgebundenen Vertrag wird ein Teil des Beitrages in Fonds investiert mit höherer Renditechance bei gleichzeitig steigendem Risiko. Das klassische Modell bietet einen Garantiezins von derzeit 1,75% auf den Sparanteil. Dazu kommt eine Überschussbeteiligung, die aus der Kapitalanlage der Gesellschaft resultiert.

Vorteile: Schon bei Abschluss des Vertrages wird eine lebenslange Rentenleistung garantiert. Es sind unterschiedliche Varianten für verschiedene Anlagementalitäten oder Altersgruppen verfügbar.

Nachteile: Versicherungen sind oftmals mit hohen Kosten versehen, was zu Lasten der Rendite geht. Diese variieren stark je nach Anbieter.

Riester-Fondssparpläne

Bei dieser Form bestehen die höchsten Renditechancen. Daher sind sie gerade für junge Menschen gut geeignet. Auch hier werden die eingezahlten Beiträge garantiert. Verluste sind somit ausgeschlossen. Allerdings hängt die Wertentwicklung entscheidend von der Performance der gewählten Fonds ab. Die Beiträge plus Zulagen werden direkt in Fonds investiert, ohne dass es einen Versicherungsmantel gibt.

Vorteile: Chance auf höhere Rendite

Nachteile: Keine garantierte Rentenleistung

Riester-Banksparpläne

Diese Form ist leicht verständlich: es wird eine Sparrate vereinbart, die entsprechend verzinst wird. Neben einem laufenden Zins gibt es häufig noch einen Schlußbonus am Ende der Laufzeit. Durch niedrige Kosten bei hoher Sicherheit sind diese Sparpläne für Kunden über 45 Jahren besonders interessant. Am Ende der Laufzeit muss allerdings die Bank auch eine Versicherung abschließen, damit eine Rente ausgezahlt werden kann. Dies ist mit entsprechenden Kosten verbunden.

Vorteile: Transparentes und sicheres Produkt mit geringen Kosten

Nachteile: Nur wenige Angebote verfügbar

Wohn-Riester

Recht neu ist die Wohn-Riester, auch als Eigenheimrente bekannt. Seit 2008 können staatliche Förderung bzw. Steuervorteile auch für die eigenen vier Wände eingesetzt werden. Dazu erhält man beim Abschluss eines Bausparvertrages die bekannten Förderungen einer Riester-Rente für selbstgenutzes Eigentum. In Zeiten niedriger Zinsen erfreut sich das Produkt großer Beliebtheit, so kann es bei intelligentem Einsatz die Finanzierung einige Tausend Euro günstiger machen. Und für viele Deutsche sind Immobilien immer noch eine wichtige Säule der Altersvorsorge. Das Produkt ist auf jeden Fall erklärungsbedürftig, insbesondere da - typisch bei Riester-Verträgen - eine nachgelagerte Besteuerung erfolgt. Hier werden auf einem fiktiven Wohnförderkonto Zulagen und geförderte Tilgungsleistungen vermerkt und jährlich mit 2% dynamisiert.

Vorteile: Förderung für das Eigenheim, schnellere Tilgung von Hypotheken

Nachteile: nachgelagerte Besteuerung, da eine Rente als Gegenwert gezahlt wird