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EZB lässt Zinsen unverändert - keine Diskussion über ZinssenkungenFRANKFURT - Die Euro-Währungshüter dämpfen trotz deutlich gesunkener Inflation die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen.

14.12.2023 - 17:04:58

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 14.12.2023 - 17.00 Uhr

ROUNDUP 2: EZB lässt Zinsen unverändert - keine Diskussion über Zinssenkungen

FRANKFURT - Die Euro-Währungshüter dämpfen trotz deutlich gesunkener Inflation die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. "Es gibt noch viel zu tun", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Donnerstag im Anschluss an die letzte Sitzung des EZB-Rates in diesem Jahr. "Wir haben überhaupt nicht über Zinssenkungen diskutiert. Keine Diskussion, keine Debatte über dieses Thema." Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dagegen hatte auf ihrer jüngsten Sitzung Zinssenkungen im kommenden Jahr in den USA in Aussicht gestellt.

ROUNDUP: Kritik aus der Opposition an Ampel-Einigung zum Haushalt

BERLIN - Die Einigung der Ampel-Koalition im Haushaltsstreit stößt in der Opposition auf Kritik. Die CDU-Politikerin Gitta Connemann sprach am Donnerstag von einem "Minimalkompromiss". "Die Menschen hätten stärker entlastet werden müssen und nicht belastet", sagte sie im ZDF. Auch die Schuldenbremse werde nach wie vor mit "kleinen Spielereien" umgangen. "Sauber ist dieser Haushalt nach wie vor nicht", kritisierte Connemann, die auch Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) ist.

ROUNDUP: Wirtschaftsforscher senken ihre Prognosen

MÜNCHEN/BERLIN - Drei führende Forschungsinstitute haben ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr deutlich gesenkt und die Politik kritisiert. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 0,3 Prozent erwartet das Leibnitz-Institut IWH in Halle für das kommende Jahr ein Plus von 0,5 Prozent. Das DIW in Berlin geht von einem Wachstum von 0,6 Prozent aus und das Münchner Ifo-Institut von 0,9 Prozent, wie aus den am Donnerstag vorgelegten Prognosen der Institute hervorgeht. Aber "wahrscheinlich ist die vorliegende Prognose zu optimistisch", fügte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser hinzu.

USA: Einfuhrpreise sinken weniger als erwartet

WASHINGTON - Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im November weniger als erwartet gefallen. Gegenüber dem Vormonat sanken die Einfuhrpreise um 0,4 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirten hatten im Schnitt ein Minus von 0,8 Prozent erwartet.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken deutlich

WASHINGTON - In den USA hat sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlich verringert. Es habe einen Rückgang um 19 000 auf 202 000 gegeben, teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen nahezu unveränderten Wert erwartet.

USA: Einzelhandel kann Umsatz überraschend steigern

WASHINGTON - Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im November überraschend gestiegen. Die Erlöse erhöhten sich zum Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet.

Selenskyj: Beim EU-Beitritt geht es um die Bedürfnisse der Menschen

BRÜSSEL - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoschalte beim EU-Gipfel eindringlich für eine rasche Entscheidung für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit seinem Land geworben. "Es geht nicht darum, was Politiker brauchen. Es geht darum, was die Menschen brauchen", sagte Selenskyj am Donnerstag nach dem von einer EU-Sprecherin veröffentlichten Redetext.

Weltbank: Wirtschaftstätigkeit in Gaza fast zum Erliegen gekommen

RAMALLAH/GAZA - Der Gaza-Krieg hat heftige Auswirkungen auf die Wirtschaft in den Palästinensergebieten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde dort in diesem Jahr um 3,7 Prozentpunkte zurückgehen, wie es in einem Bericht der Weltbank hieß. Vor dem Krieg prognostizierte die Weltbank mit Sitz in Washington für 2023 ein reales BIP-Wachstum von 3,2 Prozent. Die Wirtschaftstätigkeit im Gazastreifen sei seit Ausbruch des Kriegs nahezu vollständig zum Erliegen gekommen.

Bank of England hält Leitzins weiter stabil

LONDON - Die britische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet abermals nicht verändert. Es beträgt weiterhin 5,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mitteilte. Ökonomen hatten diese Entscheidung überwiegend erwartet. Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass die Währungshüter stillhalten. Zuletzt hatten sie ihre Geldpolitik im August gestrafft.

DIW senkt Prognose für 2024 deutlich - Haushaltsstreit belastet

BERLIN - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet angesichts der Konsumzurückhaltung der Verbraucher, dass sich die deutsche Wirtschaft in den beiden kommenden Jahren deutlich langsamer erholt als zunächst erwartet. Für das kommende Jahr prognostiziert das DIW nun ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, für 2025 ein Wachstum von 1,0 Prozent. "Diese Prognose berücksichtigt, dass die Bundesregierung für die beiden kommenden Jahre Einsparungen vornehmen und nicht alle in Aussicht gestellten oder versprochenen Ausgaben tätigen wird", teilte das Institut am Donnerstag in Berlin mit.

Norwegen: Notenbank erhöht Leitzins auf 4,50 Prozent

OSLO - Die Notenbank von Norwegen hat die Leitzinsen nach einem Anstieg der Inflation erhöht. Der Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozentpunkte angehoben, wie die Norges Bank am Donnerstag in Oslo mitteilte. Die Notenbank signalisierte keine weiteren Zinserhöhungen mehr. Im Schnitt hatten Volkswirte unveränderte Leitzinsen erwartet. Es gab jedoch auch eine Reihe von Experten, die eine Erhöhung erwartet hatten. Die Notenbank hatte die Zinsen zuvor im September im Kampf gegen die hohe Inflation erhöht und seitdem nicht verändert.

ROUNDUP: Schweizer Notenbank belässt Leitzins bei 1,75 Prozent

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verlängert ihre Zinspause. Der Leitzins wird das zweite Mal in Folge bei 1,75 Prozent belassen, wie die SNB am Donnerstag mitteilte. Davor hatte sie den sogenannten SNB-Leitzins in fünf aufeinanderfolgenden Schritten erhöht.

Spanien: Inflation sinkt nicht so deutlich wie gedacht

MADRID - In Spanien hat sich die Teuerung im November nicht so deutlich abgeschwächt wie bisher bekannt. Die nach europäischer Methode gemessenen Verbraucherpreise (HVPI) erhöhten sich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent, wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mitteilte. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als in einer ersten Schätzung ermittelt. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 3,5 Prozent betragen. Im Monatsvergleich ging der HVPI um 0,5 Prozent und damit etwas schwächer zurück als bisher bekannt.

Deutschland: Erzeugerpreise für Agrarprodukte weiter gesunken

WIESBADEN - Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte in Deutschland sind den siebten Monat in Folge gesunken. Landwirte erhielten im Oktober für ihre Waren im Schnitt 14,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Hauptgrund für die Entwicklung ist weiter ein Basiseffekt, wie die Statistiker erläuterten: 2022 waren die Agrarpreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine extrem stark gestiegen. Zum Vormonat September wurde ein Rückgang von 1,7 Prozent errechnet.

Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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