Energiekosten sparen: Diese Maßnahmen lohnen sich jetzt

Die Inflationsrate in Deutschland liegt nun bereits seit mehreren Monaten um die zehn Prozent – ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Einer der größten Preistreiber ist die Energie. In diesem Bereich zu sparen, ist daher aktuell wichtiger denn je. Kleinere Maßnahmen sind dafür eine sinnvolle Ergänzung, doch größere Investitionen können sich jetzt lohnen.

 
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Die Verbraucherpreise für Energie sind bisher um rund 43 Prozent gestiegen. Im Internet gibt es unzählige Tipps, um Strom oder Gas zu sparen. Das beginnt beim rechtzeitigen Ausschalten des Ofens, um die Resthitze zu nutzen, und endet beim Austausch der Glühbirnen durch Energiesparmodelle. Solche kleinen Veränderungen können sich gemeinsam zu einer nennenswerten Summe kumulieren. Allerdings sind es vor allem die größeren Investitionen, die nun eine Überlegung wert sind, wenn die finanzielle Situation diese zulässt. Denn sie amortisieren sich aufgrund der hohen Energiepreise derzeit schneller als jemals zuvor – und versprechen auf lange Sicht enorme Einsparungen.

 

Ein ganzheitliches Konzept für den Einzelfall entwerfen

Jetzt ist daher der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich einmal intensiver mit der Frage zu beschäftigen, wie in Zukunft im eigenen Haushalt möglichst viel Energie eingespart werden kann; und zwar so schnell wie möglich. Um größtmögliche Effekte zu erzielen, sollten dabei nicht nur wahllos kleine Maßnahmen in den Alltag integriert werden. Stattdessen gilt es, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, um maximale Einsparungen zu ermöglichen und sich für die Zukunft aufzustellen – denn ein Sinken der Energiepreise ist in absehbarer Zeit eher unwahrscheinlich. Neben finanziellen Aspekten müssen für dieses Konzept auch Fragen nach der Praktikabilität oder der Lebensplanung beantwortet werden. Soll das Eigenheim beispielsweise für immer selbst genutzt oder irgendwann verkauft werden? Sind die Kinder bald erwachsen und ziehen aus? Steht der Renteneintritt und damit eine Reduktion des Einkommens bevor? Genau deshalb ist es wichtig, ganzheitlich an die Sache heranzutreten, um Lösungen zu finden, die für den Einzelfall optimal sind.

 

Die Photovoltaikanlage erwägen – und richtig nutzen

Wer ein Eigenheim besitzt, hat damit die Möglichkeit, eine eigene Photovoltaikanlage zu installieren. Solarenergie spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zur CO2-Neutralität und wird in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen gehören. Auch der Staat fördert die PV-Anlagen daher großzügig, was den Einbau attraktiv macht. Das gilt insbesondere angesichts der steigenden Energiepreise, denn der selbstgenerierte Strom aus der Solaranlage kann kostenfrei genutzt werden und bringt somit hohe Einsparungen bei der Stromrechnung. Zusätzlich können Systeme implementiert werden, um mit diesem Strom auch kostengünstiger zu heizen sowie das Warmwasser aufzubereiten. Erneut ist daher ein umfassendes Konzept wichtig, bevor einzelne Maßnahmen ergriffen werden, damit alle wie Zahnräder eines Uhrwerks ineinandergreifen. 

Wer eine eigene Solaranlage kaufen möchte, muss dabei viele Aspekte berücksichtigen, wie die individuellen Voraussetzungen auf dem Dach oder die gewünschte Nutzungsart. Prinzipiell werden dabei zwei Varianten entschieden: Der generierte Strom kann entweder fest ins öffentliche Netz eingespeist werden, um die sogenannte Einspeisevergütung zu erhalten. Oder er wird selbst genutzt und nur der Überschuss wird – wenn überhaupt – eingespeist. Da die Einspeisevergütung in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist und die Energiepreise immer weiter steigen, lohnt sich letztere Variante mehr. Das gilt trotz der derzeit ausgesetzten Degression. Wer kann, versorgt sich also größtenteils selbst mit Strom aus der PV-Anlage. Die vollständige Selbstversorgung, die sogenannte Autarkie, wäre dabei der Idealfall. Sie lässt sich jedoch nicht immer erreichen. Es ist deshalb wichtig, die individuellen Voraussetzungen sowie Möglichkeiten zu prüfen, um eine optimale Lösung zu finden.

 
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PV-Anlage möglichst mit einem Stromspeicher kombinieren

Bei der Eigennutzung einer Photovoltaikanlage tritt das Problem auf, dass der Strom ungleichmäßig generiert wird. Somit gibt es je nach Tages- und Jahreszeit sowie Wetterlage manchmal zu viel, manchmal aber zu wenig Solarstrom. Um eine maximale Eigenversorgung zu ermöglichen, ist daher ein Speichermedium notwendig. Dadurch muss der überflüssige Strom nicht ins öffentliche Netz eingespeist werden, sondern er kann zu einem späteren Zeitpunkt selbst verwendet werden – wenn die Solaranlage gerade nicht genügend Strom liefert. Auch die Investition in einem Stromspeicher lohnt sich daher in den allermeisten Fällen, muss jedoch im Einzelfall kalkuliert werden. Ausgehend von weiter steigenden oder bleibend hohen Energiepreisen, amortisiert sich auch diese Investition innerhalb kürzerer Zeit und bietet zudem weitere Nutzungsmöglichkeiten für den „kostenlosen“ Strom. Das gilt auch bei der Nachrüstung von bereits bestehenden Photovoltaikanlagen.

 

Mit Solarenergie heizen und zusätzlich sparen

Die Heizung macht in vielen Haushalten den noch größeren Kostenblock aus, wenn es um die Energiepreise geht. Es ist daher verlockend, mit der Solarenergie aus der eigenen PV-Anlage auch zu heizen. Innovative Technologien haben diesbezüglich in den vergangenen Jahren viele neue Möglichkeiten geschaffen und diese stetig optimiert. Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Stromspeicher bietet hierfür optimale Voraussetzungen. Möglichkeiten, um mit Solarenergie zu heizen, sind zum Beispiel:

1. Einbau einer Elektroheizung, sprich es wird ausschließlich mit Strom geheizt. Allerdings ist diese Lösung in vielen Fällen noch nicht kosteneffizient, was vor allem bei größeren Wohngebäuden wie Einfamilienhäusern gilt. Dafür müsste nämlich zusätzlicher Strom aus dem öffentlichen Netz hinzugekauft werden, was unterm Strich teurer ist als Alternativen wie beispielsweise eine Gasheizung.
2. Betrieb einer Wärmepumpe, der derzeit die häufigste und oftmals auch sinnvollste Lösung darstellt. Denn die Wärmepumpe erlaubt ein klimafreundliches sowie kostengünstiges Heizen, indem der Umgebung Wärme entzogen wird. Dafür sind deutlich geringere Mengen an Strom notwendig, sodass ein größerer Teil durch die hauseigene Solaranlage gedeckt werden kann – meist sind das rund zehn bis 15 Prozent. 

Letztere Variante gilt vor allem bei neuen oder modernisierten Wohngebäuden als sinnvollste Lösung, sofern diese über eine ausreichend gute Dämmung verfügen. Die Photovoltaikanlage ist für die Wärmepumpe dann kein Muss, um wirtschaftlich zu arbeiten, aber eine sinnvolle Ergänzung; vor allem in der aktuellen Situation.

 

Eine energetische Sanierung in Erwägung ziehen

 
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Ganzheitlichkeit bedeutet für Immobilieneigentümer derzeit also auch, eine energetische Sanierung in Erwägung zu ziehen. So lassen sich maximale Effekte durch die getätigten Investitionen erwarten, damit sich diese schnellst- und größtmöglich wieder auszahlen. Zusätzlich zur Solaranlage, dem Stromspeicher und der Wärmepumpe, ist daher eventuell die Modernisierung der Wärmedämmung, der Austausch von Fenstern sowie Türen oder der Einbau einer Wärmerückgewinnungsanlage sinnvoll. Auch solche Maßnahmen werden staatlich gefördert und ermöglichen, ein zukunftsfähiges Konzept für die Erzeugung und Nutzung der Energie zu implementieren. Es lohnt sich daher, sich individuell beraten zu lassen, welche Möglichkeiten sich im Einzelfall bieten und sinnvoll sind. Durch eine solche ganzheitliche, energetische Sanierung kann in vielen Häusern eine Autarkie von 50 bis 80 Prozent erreicht werden. Das bedeutet nicht nur große Einsparungen, sondern auch eine höhere Versorgungssicherheit, falls es in Zukunft zu Ausfällen der öffentlichen Infrastruktur kommt.

 

Moderne Technologien für die Erzeugung von Warmwasser nutzen

Das letzte Puzzlestück für eine optimale Nutzung der PV-Anlage ist die Warmwassererzeugung. Auch hierfür kann und sollte der generierte Solarstrom genutzt werden, um die Ziele der Kosteneinsparungen sowie Autarkie zu erreichen. Dafür empfiehlt sich ein Wärme- oder Pufferspeicher mit Heizstab, der durch überschüssigen Solarstrom betrieben wird. Eine solche Solarthermie-Anlage kann an den individuellen Bedarf angepasst und beispielsweise mit Trink- oder Heizungswasser befüllt werden. Dadurch wird zugleich das Heizen mit dem eigenen, eben kostenfreien Strom unterstützt. In einigen Fällen dient der Wasservorrat sogar selbst als Energiespeicher für überschüssigen Solarstrom. Auch diesbezüglich ist daher die Beratung durch Experten sinnvoll, um im Einzelfall die effizienteste sowie praktischste Lösung zu finden.

 

Weitere sinnvolle Maßnahmen, um Energiekosten zu sparen

Mit den genannten Maßnahmen wurden bereits sinnvolle Investitionen getätigt, um sich möglichst günstig sowie unabhängig für die Zukunft aufzustellen, wenn es um Energie geht. Das bedeutet ein gewisses Maß an Krisensicherheit sowie eine einfachere Kalkulation zukünftiger Energiekosten. Zugleich können dadurch attraktive Förderungen genutzt werden, denn der Ausbau der Solarenergie nimmt europaweit stetig zu. Doch es gibt noch weitere sinnvolle Investitionen, um auf lange Sicht hohe Energiekosten einzusparen. Dazu gehört beispielsweise eine vollumfängliche Modernisierung der Beleuchtung, die Installation einer Ladestation für das eigene Elektroauto, die Umrüstung des eigenen Zuhauses zu einem intelligenten Smart Home oder die Installation eines hochmodernen Sonnenschutzes. Erneut ist es daher wichtig, ein ganzheitliches Konzept zu erstellen und dieses auf den individuellen Bedarf sowie das verfügbare Budget anzupassen.

 

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