Die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30 000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen gehen nach massiven Warnstreiks an diesem Freitag (10 Uhr) in Bochum in die zweite Runde.
16.02.2024 - 05:41:36NRW: Neue Tarifrunde nach Warnstreiks in kommunalen Verkehrsbetrieben
Die Gewerkschaft Verdi mahnt von der Arbeitgeberseite ein Angebot zur Entlastung der Beschäftigten an. Damit sollen auch die Berufe attraktiver werden, um mehr Nachwuchs gewinnen zu können. Die Positionen lägen bislang allerdings meilenweit auseinander.
Der Arbeitgeberverband KAV NRW will mit der Gewerkschaftsseite zu Themen wie den Auswirkungen des Arbeitskräftemangels und den finanziellen Rahmenbedingungen stärker ins Gespräch kommen. Für die Unternehmen gebe es aktuell keine Signale seitens Bund und Ländern für eine langfristig verlässliche Finanzausstattung des kommunalen Nahverkehrs. Außerdem stiegen zum 1. März die Gehälter deutlich, wie bereits vereinbart wurde.
Unmittelbar vor dem Treffen hatte Verdi am Donnerstag mit einem ganztägigen Warnstreik in rund 30 kommunalen Verkehrsbetrieben den öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen weitgehend lahmgelegt. Straßenbahnen und U-Bahnen blieben in den Depots. Vielerorts könnten nur wenige Linienbusse fahren, die ohnehin von privaten Subunternehmen betrieben werden. Bereits Anfang Februar hatte es einen ganztägigen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr gegeben, mit dem Verdi den Druck auf die Arbeitergeber erhöhen wollte.
Bestreikt wurden am Donnerstag nahezu alle großen NRW-Nahverkehrsbetriebe wie KVB (Köln), Rheinbahn (Düsseldorf), DSW21 (Dortmund) oder die Stadtwerke Münster. Eine Ausnahme ist das Aachener Verkehrsunternehmen ASEAG, dessen Busse in Aachen und der Städteregion fahren und für das ein Haustarifvertrag gilt. Aber auch etwa RVK (Köln), RSVG (Troisdorf), OVAG (Gummersbach) und die WVG-Gruppe (Münster) wurden nicht bestreikt.