Die russische Armee hat bei ihrem schweren Luftangriff auf die Ukraine am Montag nach Kiewer Angaben 59 Marschflugkörper, Raketen und Drohnen eingesetzt.
08.01.2024 - 12:03:07Kiewer Oberbefehlshaber: Russischer Angriff mit 59 Sprengkörpern
Das teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Alle 8 eingesetzten Shahed-Drohnen iranischer Bauart und 18 von 24 Marschflugkörpern der Typen Ch-101, Ch-555 und Ch-55 seien abgewehrt worden. Unabhängige Bestätigungen seiner Angaben gab es nicht.
Saluschnyj sprach davon, dass Objekte der zivilen Infrastruktur, industrielle und militärische Ziele angegriffen worden seien. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es habe einen kombinierten Angriff auf militärisch-industrielle Objekte in der Ukraine gegeben.
Nach dem 29. Dezember 2023 und dem 2. Januar 2024 war es das dritte derartig schwere Bombardement binnen weniger Tage. Diesmal lagen die Ziele im Osten und Süden der Ukraine, die weniger gut durch Flugabwehr geschützt sind als die Hauptstadt Kiew.
Kein Abwehrmittel gab es diesmal gegen vier besonders gefährliche Hyperschallraketen Kinschal (Dolch). Sie waren nach Saluschnyjs Angaben von Kampfjets MiG-31 aus dem russischen Luftraum über Tambow und Rjasan abgefeuert worden.
Auch acht Marschflugkörper Ch-22 konnten demnach nicht abgefangen werden. Sie waren von Bombern des Typs Tupolew ?u-22?3 über dem grenznahen Gebiet Belgorod abgefeuert worden. Die Marschflugkörper, die die Ukraine abwehren konnte, waren von Langstreckenbombern Tu-95MS bei Engels an der Wolga gestartet worden.
Russland setzte demnach auch sieben umfunktionierte Luftabwehrraketen der Systeme S-300 und S-400 sowie sechs Iskander-Boden-Boden-Raketen ein. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine großangelegte russische Invasion ab. Einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim hält Russland knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes besetzt.