Die privaten Haushalte in Deutschland müssen im kommenden Jahr fast elf Prozent mehr für die Netzentgelte beim Strom bezahlen.
08.11.2023 - 02:00:00Netzentgelte für Stromkunden steigen 2024 um 10,6 Prozent
Allein für die Netzdurchleitung zahlt der Stromkunde demnach im kommenden Jahr 36 Euro mehr als 2023. Die Netzentgelte machen bereits mehr als ein Viertel der gesamten Stromkosten aus. Der weitere Anstieg der Entgelte belastet nicht nur private Haushalte, sondern auch zunehmend gewerbliche Kunden und die Industrie. Um die Kostendynamik zu bremsen, zahlt der Bund den Übertragungsnetzbetreibern einen Zuschuss. Mit 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds soll er 2024 aber um etwa 300 Millionen Euro geringer ausfallen als 2023, heißt es in der Antwort. Allein auf die so genannten Redispatch-Kosten, die die Stromkunden tragen müssen, entfallen bei den Übertragungsnetzbetreibern nach Auskunft des Ministeriums im kommenden Jahr 27 Prozent der gesamten Netzentgelte. Dies entspricht drei Milliarden Euro - ein neuer Rekordwert. Im vergangenen Jahr hatten die Redispatch-Kosten noch 2,2 Milliarden Euro betragen. "Die Stromkosten steigen und steigen, doch die Ampel-Regierung findet keine Antwort", kritisierte Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU). "Weder kann sie sich auf eine grundlegende Entlastung für alle durch eine Senkung der Stromsteuer einigen, noch hat sie eine Lösung für Industrie und Mittelstand."