Die jahrelange Phase zunehmender Insolvenzen könnte sich ihrem Ende nähern.
06.03.2025 - 12:33:46Ökonomen: Trendwende trotz vieler Insolvenzen möglich
Wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mitteilte, deuten Frühindikatoren darauf hin, dass der bisherige Anstieg der Firmenpleiten in den kommenden Monaten stagnieren oder leicht zurückgehen könnte.
Grund dafür seien Nachholeffekte durch die Pandemie und die Niedrigzinsphase, die nun vorbei sein könnte, heißt es. Dennoch bleibt die Zahl der Insolvenzen auf einem hohen Niveau. Im Februar wurden laut IWH in Deutschland mehr als 1.400 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften registriert - sieben Prozent mehr als im Januar und 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Besonders betroffen waren Bayern, Niedersachsen und Sachsen, die laut IWH die höchsten Werte seit Beginn der Länderdatenerhebung im Jahr 2020 verzeichneten.
Das Institut erhebt Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen um zwei bis drei Monate vorauslaufen. Es werden monatlich Insolvenzbekanntmachungen ausgewertet und mit Bilanzdaten der Unternehmen verknüpft.
Arbeitsplätze in Gefahr
Dem Institut zufolge standen in den größten zehn Prozent der betroffenen Unternehmen rund 19.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel - 40 Prozent mehr als im Januar und mehr als das Dreifache des durchschnittlichen Februars der Jahre 2016 bis 2019.
Besonders betroffen war Baden-Württemberg, wo 5.500 Arbeitsplätze gefährdet sind, vor allem in der Industrie. Auch in Sachsen drohen dem IWH zufolge 2.600 Stellenverluste, maßgeblich durch die Insolvenz des Erzgebirgsklinikums.