Die Deutsche Börse konzipiert einen zweiten Dax, der neben dem bisherigen Börsenindex laufen soll.
10.02.2025 - 13:20:50Deutsche Börse plant zweiten Dax ohne Kappungsgrenze
Ausschlaggebend dafür ist die Marktkapitalisierung des Streubesitzes. Steigt der Anteil eines Titels über 15 Prozent, wird sein Gewicht im Dax bei diesem Wert eingefroren. SAP reißt diese Kappungsgrenze nun permanent. Zuvor war das beim Gasekonzern Linde der Fall, der sich schließlich 2023 von der Frankfurter Börse zurückgezogen hat. Die Gewichtung in einem Index ist für professionelle Anleger relevant: Aktiv verwaltete Fonds dürfen ohnehin maximal zehn Prozent ihres Anlagevolumens in eine Aktie investieren. Aber Benchmark-Investoren legen streng nach dem Index an, etwa in Form eines Dax-ETF. Nach dieser Systematik müssen die hoch bewerteten SAP-Aktien in vielen Portfolios reduziert werden. Der neue Dax ohne Kappungsgrenze bietet allen anderen Anlegern hingegen die Möglichkeit, vom starken Kurswachstum eines Schwergewichts wie SAP zu profitieren. Dafür müssten ETF-Anbieter dann allerdings entsprechende Produkte ins Sortiment nehmen. Die Deutsche Börse hat die Entwicklung eines Dax ohne Kappungsgrenze durchgerechnet und "keine signifikanten Unterschiede in den Risiko- und Renditeeigenschaften der beiden Versionen" gefunden, teilte das Institut mit. Gleiches gelte für die Rendite im laufenden Jahr, die Volatilität und die sogenannte Sharpe Ratio, das Maß dafür, wie viel Rendite eine Geldanlage im Verhältnis zum Risiko bringt. Die Volatilität des neuen Dax könne aufgrund der stärkeren Abhängigkeit von einzelnen Aktien allerdings in Zukunft höher sein, warnt die Börse.