Die CSU ist bei der Bundestagswahl in Bayern mit großen Stimmengewinnen stärkste Kraft geworden und hat damit ihren jahrelangen Abwärtstrend beenden können.
24.02.2025 - 04:04:02WAHL 2025/Bayern: CSU gewinnt klar vor AfD
Nach Auszählung aller 47 Wahlkreise liegen die Christsozialen unter ihrem Parteichef Markus Söder nach Angaben des Landeswahlleiters auf dessen Internetseite bei 37,2 Prozent - das sind mehr als fünf Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren.
2021 war die CSU mit 31,7 Prozent auf ein historisch schlechtes Ergebnis abgestürzt. Ungetrübt war die Freude auf der Wahlparty in der Münchner CSU-Zentrale indes nicht: Die Partei blieb klar unter den eigenen Erwartungen, etliche CSU-Politiker hatten auf ein Ergebnis von an die 40 Prozent gehofft. Doch lagen die CSU-Direktkandidaten in allen 47 Wahlkreisen in Bayern vorn.
Am rechten Rand konnte die AfD laut Landeswahlleiter ihren Stimmanteil auf 19,0 Prozent mehr als verdoppeln. Einmal mehr enttäuscht in seinem bundespolitischen Ehrgeiz wurde Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger: Laut Landeswahlleiter verloren die Freien Wähler mit 4,3 Prozent deutlich.
Bei der AfD herrschte nach dem großen Erfolg Euphorie: Bei dem "ganzen Widerstand", der der Partei entgegengesetzt worden sei, sei das ein "hervorragendes Ergebnis", sagte der Landesvorsitzende Stephan Protschka im Bayerischen Rundfunk.
Die jüdische Gemeinde reagierte dagegen bestürzt: "Die Befürchtungen sind wahr geworden: Ein Fünftel der Wähler schickt eine rechtsextreme und antisemitische Partei in den Deutschen Bundestag", sagte Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Grüne überholen SPD
Für die SPD in Bayern war es einmal mehr ein Schreckensabend: Die Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz landete im Freistaat mit 11,6 Prozent nur noch auf Rang vier und verlor im Vergleich zu 2021 mehr als sechs Prozentpunkte.
Überholt wurden die Sozialdemokraten von den Grünen, die vergleichsweise geringe Einbußen erlitten und mit 12,0 Prozent knapp vor den Sozialdemokraten drittstärkste Kraft im Freistaat wurden.
Die Linke liegt mit 5,7 Prozent auch in Bayern überraschend gut, die FDP landete mit 4,2 Prozent im Freistaat unter der Fünf-Prozent-Hürde- das ist weniger als halb so viel wie 2021. Abgeschlagen war auchdas Bündnis Sahra Wagenknecht, das in Bayern klar unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde blieb.