Die CDU beharrt auf ihrer Forderung, das vor anderthalb Jahren eingeführte Bürgergeld durch eine neue Grundsicherung mit strengeren Vorschriften zu ersetzen.
13.06.2024 - 16:18:53Parlamentarischer Streit um das Bürgergeld
"Seit Einführung des Bürgergeldes sind 200 000 Menschen mehr im Bürgergeld-Bezug als zum Start 2023", erklärte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Donnerstag bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Gleichzeitig seien zahlreiche Arbeitsplätze unbesetzt, beklagte Linnemann. Er betonte: "Derjenige, der arbeiten kann, der muss auch arbeiten gehen - ansonsten gibt's keine Sozialleistungen."
Die Ampel-Koalition wies die Forderung der Union zurück. Die SPD-Abgeordnete Annika Klose versicherte, das Bürgergeld sei "keine soziale Hängematte" und befördere keinen Sozialmissbrauch. "Dreh- und Angelpunkt des Gesetzes sind die Weiterbildung und Qualifizierung von Menschen." Jens Teutrine von der FDP räumte aber zumindest ein, dass Korrekturen notwendig seien - etwa bei der Sanktionierung oder den Zuverdienstgrenzen: "Wir sind nicht zufrieden damit, wenn weniger Menschen in Arbeit vermittelt werden."
Nach einer Reform der Ampel-Koalition hatte das Bürgergeld Anfang des vergangenen Jahres das bisherige Hartz-IV-System für Arbeitslose abgelöst. Es soll den Lebensunterhalt der Betroffenen sichern und sie durch Beratung, Aus- und Weiterbildung zurück in den Arbeitsmarkt führen.