Deutschland wird sich mit einem dreistelligen Millionenbetrag an der Beschaffung Hunderttausender Artilleriegranaten für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Russland beteiligen.
06.03.2024 - 14:54:01Munition für Ukraine: Deutschland gibt dreistelligen Millionenbetrag
Regierungssprecher Steffen Hebestreit kündigte am Mittwoch in Berlin an, dass sich die Bundesregierung einer entsprechenden tschechischen Initiative anschließen wird, bei der es um den Einkauf der Munition in sogenannten Drittländern außerhalb der Europäischen Union geht. Angestrebt ist die Beschaffung von 800 000 Granaten.
Hebestreit sprach von einer "sehr guten Initiative". Die Bundesregierung befinde sich bereits seit geraumer Zeit in sehr intensiven Gesprächen mit der tschechischen Regierung darüber. "Es wird ein dreistelliger Millionenbetrag dafür aufgebracht werden, mit dem wir das unterstützen werden." Final sei das jetzt noch nicht, aber das werde es sicherlich in allernächster Zeit sein, hieß es weiter. Die genaue Summe wollte Hebestreit noch nicht nennen.
Wegen fehlender Geschosse ist die ukrainische Armee, die seit zwei Jahren eine russische Invasion abwehrt, in den vergangenen Wochen zunehmend in die Defensive geraten. Russland hingegen hat seine eigene Rüstungsproduktion gesteigert und bekommt auch Munition aus Nordkorea oder dem Iran. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Dienstag bei einem Besuch in Prag seine Beteiligung an der Initiative angekündigt.
Der tschechische Präsident und frühere Nato-General Petr Pavel hatte im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt, man habe im Ausland rund eine halbe Million Schuss vom Kaliber 155 mm und 300 000 Schuss vom Kaliber 122 mm aufgetan. Sie könnten binnen weniger Wochen geliefert werden, wenn die Finanzierung gesichert sei. Spekulationen zufolge könnte die Munition aus Ländern wie Südkorea, Südafrika und der Türkei stammen. Die tschechische Initiative gilt als Reaktion darauf, dass ein EU-Plan zur Lieferung von einer Million Schuss an die Ukraine ins Stocken geraten ist. Vor Frankreich und Deutschland hatten unter anderem die Niederlande, Belgien, Kanada, Dänemark und Litauen Geld für die Initiative zugesagt.