Der Umbau der Industrie weg von Erdgas und Öl hin zu grünem Wasserstoff droht hierzulande besonders kostspielig zu werden.
06.12.2024 - 07:33:50Studie: Umstieg auf Wasserstoff in Deutschland besonders teuer
Innerhalb Europas wird der Energieträger demnach in Großbritannien (70 Euro) und Spanien (74 Euro) deutlich günstiger sein. Zum Vergleich: Die klimaschädliche Alternative Erdgas kostet im Großhandel in diesem Jahr etwa 34 Euro je MWh. Ursache der hohen Preise ist die Kombination aus einer hohen Nachfrage, vor allem aus der Chemie- und Stahlindustrie, und dem begrenzten Potenzial erneuerbarer Energiequellen in Deutschland. Der teure Wasserstoff ist ein Wettbewerbsnachteil - zum Beispiel für hiesige Stahlhersteller, die Milliarden Euro in neue Anlagen investieren, die künftig Wasserstoff einsetzen sollen. Die Forscher halten zudem fest, dass EU-Staaten mit hohem Bedarf - zum Beispiel Deutschland - viel Geld in Wasserstoff investierten, Länder mit günstigen Voraussetzungen indes nur wenig. "Hier sollten künftig die Schwerpunkte richtig gesetzt werden", so Wietschel. Für den Atlas haben die Fachleute nicht nur Erzeugungspotenziale und Strompreise in Dutzenden Staaten untersucht, sondern auch andere Kostenblöcke: die Finanzierung sowie die Speicherung und den Transport von Wasserstoff. Vielversprechende Exportstaaten sind demnach Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Kanada, Brasilien und Chile.