Der Medienunternehmer aus München warnt vor Google, Amazon, Facebook, Microsoft und Apple.

07.02.2020 - 11:56:44

Medienunternehmer Hubert Burda prangert Macht digitaler Konzerne an. Er sieht bei diesen Konzernen zu viel gebündelte Macht.

Gegenüber dem Handelsblatt äußerte sich Hubert Burda dahingehend, bisher habe es nie wertvollere und größere Unternehmen gegeben. Er verstehe überhaupt nicht, warum die Linken sich dagegen nicht auflehnten. Er hätte erwartet, dass gerade die Linke sich erhebe und „brülle“. Nach Burdas Worten nehmen weder die Chinesen noch die Amerikaner Europa und ihre Position in den Medien ernst. Burda sieht dies aufgrund der Tatsache, dass Europa einfach nicht im Internet vorkomme. Vielleicht, so der Medienmogul aus München weiter, werde der amerikanische Präsident eines Tages „so sauer“, dass er der deutschen Bevölkerung schlicht das „blöde Internet“ abstelle. Burda bezieht klar Position. Nach seinen Worten sei es an der Zeit, mit richtigen Unternehmen eine ernstzunehmende Digitalwirtschaft hinzubekommen. Andernfalls, so Burda gegenüber dem Handelsblatt weiter, verbleibe Europa in seiner „Hutschachtel“. Burda ist selbst Verleger von Focus und Bunte. Der Medienunternehmer hofft auf die neu gebildete EU-Kommission. Diese ist nach Burdas Meinung viel schlagkräftiger. Außerdem könne diese Kommission in Zukunft auch deutlich größere Allianzen möglich machen. Burda malt ein Bild in Schwarz und Weiß. Es gebe zwei Optionen. Die eine sei, richtige Unternehmen in der Digitalwirtschaft in Europa aufzubauen und hinzubekommen. Die andere, auch zukünftig in der selbst gebauten Hutschachtel zu bleiben. Es reiche nicht aus, so der Medienunternehmer aus München, einzig auf SAP zu setzen. Ohne eine partnerschaftliche Verbindung sei es für Burda nicht möglich, mit eigener Suchmaschine gegen Google anzutreten. Kommenden Sonntag wird Hubert Burda 80 Jahre. Zeit, um Bilanz zu ziehen und an die nachfolgenden Generationen eine Botschaft weiterzugeben. Er forderte die Jungen auf, „einfach immer weiterzumachen“. Er selbst sei auch immer wieder „auf die Schnauze“ gefallen. Begabungen müssten weitergegeben werden. Auch diejenigen Dinge, die man durch Kämpfe erreicht habe. Aenne Burda und Franz Burda, seine Eltern, hätten sich beispielsweise immer gegenseitig angefeuert. Als Unternehmer müsse man die Technologie verstehen und beherrschen. Dies sei ein idealer Zustand. Als die größten Fehler bezeichnete es der Jubilar, wenn Journalisten nichts vom Verlagswesen verstehen und Verleger nicht wissen, wie technische Abläufe funktionieren, so Burda gegenüber dem Handelsblatt.
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