Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Automobilherstellers Mercedes, Ergun Lümali, fordert von seinem Vorstand eine Wachstumsstrategie zur Auslastung der deutschen Werke.
16.12.2024 - 06:16:27Mercedes-Gesamtbetriebsrat fordert Wachstumsstrategie
"In allen Gremien, in denen ich sitze und mitentscheide, habe ich mich klar zu diesem Thema positioniert: Wir dürfen nichts auslassen. Dazu sind neue Strategien notwendig, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Auch unsere Strategie in China muss noch mal überdacht werden. Etwas anderes werden wir im Sinne der Beschäftigungssicherung nicht akzeptieren." Die Höhe der vom Vorstand kommunizierten Sparziele mit einem Volumen von jährlich zwischen fünf und sechs Milliarden Euro stellt Lümali infrage. "Mit Sicherheit wird der Vorstand uns auch mit Personalkosten konfrontieren. Aber da geht eben nur das, was realistisch umsetzbar ist und Akzeptanz und Verständnis findet", so der Gesamtbetriebsratschef. "Wenn der Vorstand sagt, er möchte den Betrag x sparen, dann hinterlegt er das mit bestimmten Maßnahmen. Ich sage, wir machen das andersherum. Wir analysieren machbare Einschnitte für die Mannschaft und schauen dann, was für eine Zahl am Ende rauskommt." Die Beschäftigungssicherung hält Lümali für sicher, der Gesamtbetriebsrat drängt den Vorstand vielmehr, die Beschäftigungssicherung auszuweiten. "Unsere "Zusi 2030", die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2029 ausschließt, kann nicht einseitig vom Vorstand aufgekündigt werden", sagte Lümali. "Wir sind aber andauernd im Gespräch - und zwar in dem Sinne, dass ich den Vorstand dränge, die Beschäftigungssicherung bis 2035 zu verlängern. Ich fordere Gespräche über Zielbilder für die deutschen Standorte, um zu definieren, mit welchen Innovationen, Technologien und Modellen wir in die Zukunft gehen."