Produktion/Absatz, Konjunktur

Der Bremer Hafenlogistiker BLG regiert zurückhaltend auf die Drohung der EU, künftig hohe Strafzölle auf E-Autos aus China zu erheben.

12.06.2024 - 18:06:49

BYD-Anleger Bremerhaven regiert zurückhaltend auf EU-Zoll-Androhung

Zu möglichen Auswirkungen auf die Anlandung von E-Auto aus China in Bremerhaven lasse sich noch nichts sagen, so eine Sprecherin. "Wir haben die heutige Entscheidung zur Kenntnis genommen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Nun gilt es abzuwarten, welche Konsequenzen sich daraus ergeben."

Mit den chinesischen Kunden stehe man hierzu im engen Austausch. "Das betrifft auch weitere Schiffsankünfte von BYD CNE100000296, nach dem Erstanlauf der "Explorer No. 1" im Februar", so die Sprecherin. BYD ist einer der drei Hersteller, denen die EU jetzt konkrete Zölle androht.

Der Autofrachter "Explorer No. 1", mit dem der chinesische Hersteller gezielt E-Autos nach Europa bringt, hatte 26. Februar erstmals in Bremerhaven angelegt. Die meisten der gut 3000 Autos, die damals entladen wurden, stehen jedoch nach wie vor am Hafen, bestätigte die Sprecherin. Rund 2000 seien noch dort. "Aber es werden weniger." Die "Explorer No. 1" ist das erste von acht eigenen Schiffen, das BYD für den Autotransport von China nach Europa einsetzen will.

Insgesamt, so sie Sprecherin, spiele der Auto-Import aus China für den Hafen aber noch keine große Rolle. "Für unseren Autoterminal in Bremerhaven ist der Anteil der Fahrzeuge chinesischer Hersteller mit fünf Prozent derzeit weiterhin gering", sagte sie. "Aktuell befinden sich in Bremerhaven insgesamt zwischen 70.000 und 80.000 Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller, die dort umgeschlagen, bearbeitet oder weitertransportiert werden." Der BLG-Autoterminal Bremerhaven gehört mit mehr als 1,7 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr zu den größten Autoterminals der Welt.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch hohe vorläufige Strafzölle auf E-Autos aus China angedroht. Ob Hersteller die Zölle von bis zu 38,1 Prozent tatsächlich zahlen müssen, hängt den Angaben zufolge davon ab, ob mit China eine andere Lösung gefunden werden kann.

@ dpa.de