Dax

Dax schwächelt

08.11.2023 - 10:09:41

Der Dax ist am Mittwoch mit Verlusten in den Handel gestartet. Gegen Ende der ersten Handelsstunde ging es um 0,13 Prozent bergab auf 15.132,30 Punkte. Dem deutschen Leitindex mangelte es wie schon an den beiden Vortagen an positiven Impulsen, um die Rally aus der Vorwoche wieder aufzunehmen. Die durch die Berichtssaison üppig gefüllte Unternehmensagenda konnte dem Leitindex nicht positiv den Stempel aufdrücken.

Der MDax stieg zur Wochenmitte um 0,53 Prozent auf 25.241,07 Punkte. Er näherte sich damit seinem Zwischenhoch aus der Vorwoche. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dagegen lag moderat im Minus.

Börsianer zweifeln neuerdings etwas mehr daran, ob der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed bereits abgeschlossen ist oder nicht. Laut dem Commerzbank-Experten Michael Pfister betonten Fed-Offizielle zuletzt, der Kampf gegen die Inflation sei noch nicht entschieden.

In der Berichtssaison ging es am Mittwoch hoch her, allein aus dem Dax berichteten acht Unternehmen. Positiv auffällig waren dabei die Titel der Commerzbank mit einem Anstieg um 5,6 Prozent. Nach einem überraschend erfolgreichen Quartal peilt die Bank für 2023 einen Überschuss von rund 2,2 Milliarden Euro an.

Der Commerzbank auf der Fährte war Continental mit einem Kursanstieg, der zuletzt 2,7 Prozent betrug. Der Autozulieferer und Reifenhersteller hat im dritten Quartal in der Problemsparte Autozulieferung überraschend profitabel gearbeitet.

Auch bei Fresenius gab es Kursgewinne von 1,8 Prozent, hier allerdings nicht nach Zahlen. Der Gesundheitskonzern verkauft die auf Kinderwunschkliniken spezialisierte Eugin-Gruppe an ein Konsortium rund um den Finanzinvestor KKR.

Beim Logistiker DHL verziehen die Anleger eine gesenkte mittelfristige Prognose, wie der Anstieg um 2,5 Prozent zeigt. Es gab unter den Dax-Werten nach Zahlen aber auch negative Gegengewichte: Munich Re und Eon zum Beispiel verloren nach Zahlen etwa 1,5 Prozent an Wert. Der Energieversorger Eon erwartet für das vierte Quartal wegen Preissenkungen eine deutliche Ergebnisbelastung.

Außerhalb des Dax fielen vor allem die Papiere der Deutschen Pfandbriefbank negativ auf, hier gab es einen herben Rücksetzer um mehr als elf Prozent auf das niedrigste Niveau seit 2020. Der Immobilienfinanzierer stockte wegen der anhaltenden Marktschwäche bei Gewerbeimmobilien seine Risikovorsorge deutlich auf und kappte sein diesjähriges Ziel für das Vorsteuerergebnis deutlich.

Positiver waren die Reaktionen bei Auto1: Die Titel des Autohändlers zogen an der SDax-Spitze nach den Zahlen um 10,5 Prozent an wegen Fortschritten auf dem Weg zur Profitabilität. Aktien der RTL-Gruppe waren derweil im MDax der größte Verlierer: Eine vermisste Erholung der Werbemärkte stimmte den Medienkonzern pessimistischer für das Gesamtjahr, in dem RTL nur noch mit einem Umsatz von 6,9 Milliarden Euro rechnet. Dies zog auch die Papiere des Konkurrenten ProSiebenSat.1 mit 2,3 Prozent ins Minus.

@ dpa.de