Dax schwächelt - Nahostkonflikt im Fokus
16.10.2023 - 10:27:45Am deutschen Aktienmarkt dominiert nach dem schwachen Wochenausklang am Montag zunächst weiter Zurückhaltung. Angesichts einer drohenden Eskalation des Nahost-Konflikts startete der Dax verhalten in den Handel und verlor eine Stunde nach dem Börsenstart 0,52 Prozent auf 15.108,20 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um weitere 0,52 Prozent auf 24.827,84 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,6 Prozent bergab.
Bisher sei die erwartete israelische Bodenoffensive im Gazastreifen ausgeblieben, und auch der mögliche europafreundliche Regierungswechsel in Polen trage etwas zur Entspannung an der Börse bei, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Analyst Christian Henke vom Broker IG befürchtet derweil, dass der Nahost-Konflikt angesichts von Drohungen aus Iran die nächste Eskalationsstufe erreichen könnte. Von den asiatischen Handelsplätzen kam am Morgen kein Rückenwind für die hiesigen Börsen.
Kursbewegende deutsche Unternehmensnachrichten waren am Montag zunächst dünn gesät. Das Kaufinteresse an Rüstungstiteln hielt angesichts der Entwicklungen in Nahost an: Im Dax verteuerten sich Rheinmetall um 1,1 Prozent, und im MDax zogen Hensoldt um weitere 0,5 Prozent an. Die beiden Titel hatten schon in der vergangenen Woche in der Spitze um bis zu etwa 17 Prozent zugelegt.
Für Thyssenkrupp als einen der besten MDax-Werte ging es um 1,2 Prozent hoch - hier kommen als Kurstreiber sowohl die U-Boot- und Marinetochter TKMS als auch eine positive Studie zum Stahlkonkurrenten Salzgitter in Frage. Dessen Titel gewannen als Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax fünf Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte.
Pharmatitel fanden keine klare Richtung, nachdem der US-Riese Pfizer sein Umsatzziel für das Jahr deutlich gesenkt hatte. Als Grund nannte das Unternehmen die weggebrochene Nachfrage nach Covid-Medikamenten. Nach der Gewinnwarnung des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius am Freitag sei das der nächste Stimmungsdämpfer für die Branche, kommentierte ein Händler.
Dessen Titel konnten sich nach einer neuen Verkaufsempfehlung der französischen Bank Societe Generale nicht stabilisieren - nach ihrem jüngsten Kursrutsch verloren sie weitere 0,7 Prozent. Die Merck-Titel, die am Freitag von Sartorius in Mitleidenschaft gezogen worden waren, sanken um 0,9 Prozent. Dagegen konnten Qiagen mit plus 0,2 Prozent ein wenig Boden gut machen.