Dax legt vor Zinssignalen aus USA weiter zu
01.11.2023 - 10:20:38Der Dax hat am Mittwoch vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen in den USA zunächst weiter zugelegt und damit den Monat November positiv begonnen. In der ersten halben Stunde des Xetra-Handels gewann der deutsche Leitindex 0,20 Prozent auf 14.840 Punkte. Damit setzt er sich etwas weiter ab von seinem jüngsten Tief seit März bei 14.630 Punkten und bewegt sich zudem klar über der Marke von 14.800 Punkten, die in den vergangenen Tagen ein zäher Widerstand war.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verbuchte am Mittwochvormittag ein Minus von 0,37 Prozent auf 23.951 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kam um 0,2 Prozent voran.
Die Wall Street hatte ihre Erholung am Vorabend fortgesetzt und auch die meisten asiatischen Börsen zeigten am Mittwochmorgen einen positiven Trend. Erneut enttäuschende Wirtschaftssignale aus China belasteten nicht wie am Vortag.
Den Oktober hatte der Dax mit einem Minus von rund 3,8 Prozent beendet. Es war der dritte Verlustmonat in Folge gewesen. Größter Verlierer waren Siemens Energy mit einem Verlust von fast einem Drittel und Sartorius mit einem Abschlag von über einem Viertel.
Gefragt waren derweil Rheinmetall mit plus 11 Prozent im Zuge der Verschärfung des Nahost-Konflikts. Die geopolitischen Sorgen zusammen mit hohen Renditen am Anleihemarkt gelten als die Hauptgründe für die Verluste am Aktienmarkt.
Interessieren dürften im Verlauf einige Konjunkturdaten aus den USA, bevor am Abend nach dem europäischen Börsenschluss US-Anleihepläne sowie die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen werden.
Laut Volkswirten wird die Fed das Zinsniveau wohl erneut unverändert lassen. Die Leitzinsspanne würde weiter zwischen 5,25 und 5,50 Prozent liegen. Spannend ist jedoch vor allem die Frage, ob die Notenbank auf den folgenden Sitzungen nochmal die Zinsen verändert.
«Vor der Sitzung der US-Notenbank Fed befinden sich die Anleger im Standby-Modus», schrieb am Morgen Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.
Versorger-Aktien wie RWE und Nordex wurden am Mittwoch von Nachrichten vom dänischen Windkraftkonzern Orsted zunächst deutlich mit nach unten gerissen, dämmten ihr Minus dann aber etwas ein, da es sich eher um unternehmens- und weniger um branchenspezifische Probleme handelt. Orsted stellt zwei große Windkraftprojekte in den USA ein. Dies überschatte ein solides Quartal, schrieb Analyst Sam Arie von der UBS. Die entsprechenden Wertberichtigungen seien höher als erwartet. Orsted brachen in Kopenhagen um mehr als ein Fünftel ein.
Autowerte legten zu. Dabei half eine angehobene Gewinnprognose durch den japanischen Autobauer Toyota. Im Dax waren Mercedes-Benz und BMW mit Aufschlägen von bis zu 1,1 Prozent unter den Favoriten.