Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat August 2024 mit 1,9 Prozent bestätigt.
10.09.2024 - 08:10:06Inflationsrate von 1,9 Prozent im August bestätigt
"Die Preisrückgänge bei Energie dämpften die Inflationsrate im August noch stärker als in den Monaten zuvor", sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand. "Demgegenüber wirkten die weiterhin überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend." Die Preise für Energieprodukte lagen im August mit -5,1 Prozent deutlich niedriger als im Vorjahresmonat, nach -1,7 Prozent im Juli. Binnen Jahresfrist gingen vor allem die Preise für Kraftstoffe (-6,9 Prozent) und Haushaltsenergie (-3,8 Prozent) zurück. Bei der Haushaltsenergie konnten die Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-13,1 Prozent) und leichtem Heizöl (-9,3 Prozent) profitieren. Auch Strom (-6,8 Prozent) und Erdgas (-3,1 Prozent) verbilligten sich gegenüber August 2023. Hingegen war Fernwärme (+31,1 Prozent) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Nahrungsmittel lagen im August um 1,5 Prozent über den Preisen des Vorjahresmonats. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verstärkte sich damit den fünften Monat in Folge (Juli: +1,3 Prozent, Juni: +1,1 Prozent). Die Teuerungsrate hierfür lag dennoch weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Merklich teurer binnen Jahresfrist blieben Speisefette und Speiseöle (+15,9 Prozent, darunter Olivenöl: +35,0 Prozent). Auch für andere Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+5,0 Prozent) oder Obst (+2,5 Prozent) und Gemüse (+0,9 Prozent) mussten die Verbraucher im August mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Hingegen wurden zum Beispiel Molkereiprodukte (-0,4 Prozent) günstiger. Die Inflationsrate ohne Energie lag im achten Monat des Jahres bei +2,6 Prozent. Die viel beachtete Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im August bei +2,8 Prozent. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat blieb somit knapp unterhalb von drei Prozent (Juni und Juli 2024 jeweils: +2,9 Prozent). Beide Kenngrößen liegen seit Januar deutlich über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war. Die Preise für Waren insgesamt blieben von August 2023 bis August 2024 stabil (0,0 Prozent, davon Verbrauchsgüter: +0,1 Prozent; Gebrauchsgüter: 0,0 Prozent) und lagen damit deutlich unterhalb der Gesamtteuerung. Im Einzelnen wurden neben dem deutlichen Preisrückgang bei Energie (-5,1 Prozent) einige Waren dennoch teurer, vor allem alkoholfreie Getränke (+7,1 Prozent) und Tabakwaren (+5,1 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im August um 3,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit deutlich über der Gesamtteuerung. Bereits seit Mai hatte die Teuerung von Dienstleistungen unverändert bei +3,9 Prozent gelegen, so das Bundesamt. Von August 2023 bis August 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+12,6 Prozent, darunter Versicherungen für den Verkehr: +25,5 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,8 Prozent) und für Gaststättendienstleistungen (+6,7 Prozent). Merklich teurer waren unter anderem auch die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,5 Prozent), Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsdienstleistungen (jeweils: +4,4 Prozent). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,1 Prozent und somit nur knapp über der Inflationsrate. Nur wenige Dienstleistungen waren hingegen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel internationale Flugtickets (-0,7 Prozent) und Telekommunikationsdienstleistungen (-0,3 Prozent). Im Vergleich zum Juli sank der Verbraucherpreisindex im August um 0,1 Prozent, so die Statistiker weiter. Die Preise für Energie insgesamt gingen zurück (-1,4 Prozent). Günstiger wurden vor allem Mineralölprodukte (-2,9 Prozent, davon leichtes Heizöl: -3,8 Prozent; Kraftstoffe: -2,8 Prozent). Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt gaben binnen Monatsfrist leicht nach (-0,2 Prozent), insbesondere gingen hier die Preise für Gemüse zurück (-3,0 Prozent).