ROUNDUP, China

China hat erneut eine groß angelegte Militärübung rund um Taiwan begonnen.

14.10.2024 - 06:34:59

China startet Militärübung rund um Taiwan

Das chinesische Militär sprach in einer Mitteilung von einer "ernsten Warnung" an die "separatistischen" Kräfte der Inselrepublik. Schiffe und Flugzeuge näherten sich aus mehreren Richtungen. Der staatliche Sender CCTV veröffentlichte eine Karte, die sechs große rote Blöcke rund um Taiwan zeigte, in denen die Übungen stattfanden.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Berichte gegeben, wonach China ein Manöver in Reaktion auf eine vergangene Woche abgehaltene Festtagsrede des taiwanischen Präsidenten Lai Ching-te anlässlich des Nationalfeiertages am 10. Oktober abhalten könnte.

Bereits im Mai große Militärübung abgehalten

Das taiwanische Verteidigungsministerium nannte die chinesische Übung eine "irrationale Provokation" und erklärte, eigene Streitkräfte entsandt zu haben, um "konkrete Maßnahmen zur Wahrung von Freiheit und Demokratie zu ergreifen".

Zuletzt im Mai hatte Chinas Volksbefreiungsarmee eine große Militärübung rund um Taiwan gestartet. Die Übung fand kurz nach der Amtseinführung von Lai statt. Seine Demokratische Fortschrittspartei (DPP) hatte im Januar die Präsidentschaftswahl gewonnen und tritt für einen Peking-kritischen Kurs ein. Die regierende Kommunistische Partei in Peking wirft der DPP Separatismus vor.

Nachdem die Übung im Mai "Gemeinsames Schwert-2024A" genannt wurde, läuft die aktuelle Übung unter dem Namen "Gemeinsames Schwert-2024B".

Peking schickt regelmäßig Kampfflugzeuge

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, obwohl dort seit Jahrzehnten stets unabhängige und demokratisch gewählte Regierungen an der Macht sind. Die Führung in Peking hat bereits mehrmals damit gedroht, die mehr als 23 Millionen Einwohner zählende Insel und das Festland mit militärischen Zwangsmitteln zu vereinen.

Neben regelmäßigen Übungen der Streitkräfte fliegen beinahe täglich Kampfflugzeuge in Richtung Taiwan, um die militärische Macht der Volksbefreiungsarmee zu demonstrieren.

@ dpa.de