Steinmeier, Jordanien

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Jordanien 1,8 Tonnen medizinische Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen übergeben.

04.02.2025 - 16:23:50

Steinmeier übergibt in Jordanien Hilfsgüter für Gaza

Es handelt sich nach Angaben des Bundespräsidialamts vor allem um Beatmungsgeräte für Neugeborene, Krankenbetten, Antibiotika, Blutgerinnungshemmer und Schmerzmittel.

Die Hilfsgüter gingen an den jordanischen Gesundheitsdienst, der sie für seine beiden Feldlazarette im Gazastreifen dringend benötigt. "Gemeinsam mit Jordanien versuchen wir, unseren gemeinsamen Beitrag zu leisten, das unendliche Leid der Menschen in Gaza wenigstens zu mindern", sagte Steinmeier auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Asrak. Insgesamt will Deutschland rund 18 Tonnen medizinische Hilfsgüter im Wert von 1,5 Millionen Euro liefern.

Die Versorgung der notleidenden Bevölkerung im zerstörten Gazastreifen ist akut infrage gestellt, nachdem Israel ein Arbeitsverbot für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA verhängt hat. Israel wirft der Organisation vor, dass einige ihrer Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Das Hilfswerk arbeitet trotz des Verbots vorerst weiter.

Steinmeier: Hilfe muss in den Gazastreifen kommen

Die israelische Entscheidung ändere nichts daran, dass die Menschen im Gazastreifen dringend Hilfe bräuchten, sagte Steinmeier. "Es müssen Wege gefunden werden, dass die Hilfe trotzdem hineinkommt." Die deutsche Zusammenarbeit mit Jordanien zeige, dass es solche Möglichkeiten gebe.

Steinmeier bezeichnete den Schritt Israels als "nicht notwendig" und sagte: "Ich hoffe, dass die israelische Entscheidung zu UNRWA auch nicht die letzte und endgültige ist. Aber wir müssen nach Alternativen suchen, um den Menschen zu helfen."

Steinmeier besucht deutsche Soldaten in Al-Asrak

Die deutsche Hilfe wird mit den regelmäßigen Versorgungsflügen der Luftwaffe nach Al-Asrak gebracht. Dort sind momentan rund 150 deutsche Soldatinnen und Soldaten stationiert. Zusammen mit einem etwa gleich großen Kontingent an den zwei irakischen Standorten Erbil und Bagdad beteiligen sie sich am internationalen Einsatz zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und zur Stabilisierung des Iraks.

Derzeit unterstützt die Luftwaffe von Al-Asrak aus die Mission vor allem mit der Luftbetankung der Kampfflugzeuge anderer Staaten. Bislang seien etwa 12 000 Betankungen vorgenommen worden, sagte Steinmeier, der der jordanischen Seite für die Gastfreundschaft dankte. "Ich bin sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen den Soldatinnen und Soldaten der deutschen Bundeswehr und der jordanischen Armee", sagte der Bundespräsident, der sich mit den Soldaten zum Essen zusammensetzte.

@ dpa.de