ROUNDUP, G20-Gipfel

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat zum Auftakt des G20-Gipfels in der Küstenmetropole Rio de Janeiro den Startschuss zur Globalen Allianz gegen Hunger und Armut gegeben.

18.11.2024 - 18:02:50

G20-Gipfel beginnt: Lula startet Allianz gegen Hunger

"Hunger und Armut sind nicht das Ergebnis von Knappheit oder natürlichen Phänomenen", sagte Lula. Es sei das Ergebnis politischer Entscheidungen, die zur Ausgrenzung eines großen Teils der Menschheit führe. Die Initiative ist eines der zentralen Themen der brasilianischen G20-Präsidentschaft und hat Unterstützung von 81 Ländern erhalten.

In der Gruppe sollen Erfahrungen ausgetauscht und Maßnahmen für Ernährungssicherheit abgestimmt werden. "Das wird unser größtes Vermächtnis sein", sagte Lula. Der Kampf gegen Hunger und Armut sei eine Voraussetzung für die Schaffung einer friedlichen Welt.

Finanzierung von bis zu 25 Milliarden Dollar zugesagt

Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) hat bereits bis zu 25 Milliarden US-Dollar (23,7 Milliarden Euro) an Finanzierung für den Zeitraum 2025 bis 2030 zugesagt. Auch die Europäische Union werde sich engagieren, teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit.

"Jeder, der sich damit rühmt, an der Allianz teilzunehmen, ist auch verpflichtet, die Allianz, vor allem aber die ärmeren Länder, finanziell zu unterstützen", hieß es in einer Stellungnahme der Hilfsorganisation World Vision.

Die Nichtregierungsorganisation Oxfam schrieb: "Die Allianz könnte ein Wendepunkt im Kampf gegen Hunger und extreme Armut sein. Es ist entscheidend, politische Lösungsansätze wie Geldtransfers und Schulspeisungen miteinander zu teilen, aber die Allianz muss noch weitergehen." So sollte auch die Frage der Landrechte und die Stärkung kleinbäuerlicher Landwirtschaft in den Blick genommen werden. "Nur wenn wir tiefgreifende und strukturelle Veränderungen erreichen, können wir die Gründe für Hunger und Armut effektiv bekämpfen."

Kampf gegen Armut ist Lula ein Herzensanliegen

Der Kampf gegen den Hunger gehört zu Lulas Prioritäten. Als Kind einer armen Familie aus dem Nordosten Brasiliens litt er einst selbst Hunger. In seinen ersten Amtszeiten (2003 bis 2010) holte Lula mit dem Programm "Fome Zero" (Null Hunger) und der Familiensozialhilfe "Bolsa Familia" Millionen Brasilianer aus der Armut.

Beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer geht es neben der Armutsbekämpfung auch um die Reform internationaler Institutionen, den Klimaschutz, aber auch um die Kriege in der Ukraine und in Nahost.

@ dpa.de