Studie, Generationsmanagement

Berlin - Die neue Studie "Generationendialog statt Generationenkonflikt: Erkenntnisse und Potenziale für die Arbeitswelt von morgen" vom Charta der Vielfalt e.

12.12.2024 - 10:46:30

Studie zum Generationsmanagement zeigt, wie generationsübergreifende Zusammenarbeit erfolgreich gelingen kann. V., untersucht das Thema Generationenmanagement und hebt die Bedeutung generationenübergreifender Zusammenarbeit für die moderne Arbeitswelt hervor. Basierend auf den Ergebnissen des Wettbewerbs "DIVERSITY CHALLENGE" und Einbeziehung eines Charta-Unterzeichnenden- sowie externen Netzwerkes, bietet die Studie umfassende Einblicke in die Wahrnehmung und Praxis von Diversity und zeigt, wie Unternehmen das Potenzial altersgemischter Teams erfolgreich nutzen können.

Von 2018 bis 2023 beteiligten sich rund 1.890 junge Talente im Alter von 16 bis 27 Jahren an über 286 Projekten und Aktionen, die Diversity-Themen wie interkulturelle Kompetenz und gegenseitigen Respekt zum Fokus hatten. Die Studie, welche Erkenntnisse aus diesen Projekten aufgreift, gibt konkrete Empfehlungen für ein modernes Generationenmanagement, das sowohl Wissensaustausch als auch Inclusion im Arbeitsumfeld fördert.

Wichtige Erkenntnisse der Studie:

Widerlegung des "Generationenkonflikts"

Die Studie stellt klar, dass ein sogenannter Generationenkonflikt in den Unternehmen weitaus geringer ausfällt, als die mediale Berichterstattung vermuten lässt. Während 71 Prozent der jungen Beschäftigten glauben, dass es in der Arbeitswelt generell einen Generationenkonflikt gibt, bestätigten lediglich 31 Prozent diese Einschätzung für ihr eigenes Unternehmen. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass Konflikte eher ein Medienphänomen und seltener in der betrieblichen Realität zu finden sind.

Entscheidend sind die unterschiedlichen Rollen in Organisationen, die Personen in bestimmte Altersphasen einnehmen und Konfliktpotenzial auslösen können. Denn Erwartungen, Haltungen und vor allem Erfahrungen ändern sich im Laufe eines Arbeitsverhältnisses. Gängige Generationsmodelle, die in den Medien weit verbreitet sind wie "Gen X, Y, Z", vernachlässigen diesen Aspekt komplett.

Diversity als strategischer Erfolgsfaktor

"Diverse Umgebungen finde ich angenehmer" (Teamleiter, 38 Jahre alt)

80 Prozent der Führungskräfte, deren Unternehmen die Charta der Vielfalt unterzeichnet haben, betrachten Diversity als wesentlichen Erfolgsfaktor. Sie berichten, dass Diversity-Maßnahmen nicht nur Innovation und Kreativität steigern, sondern auch die Arbeitgeberattraktivität nachhaltig stärken. Dies bestätigt die Bedeutung von Diversity als strategischen Vorteil und nicht nur als reine Imagepflege.

Generationenspezifischer Wissenstransfer

"Jüngere bringen neue Ideen mit, brennen, haben Energie, Dinge zu ändern. Bei älteren Kollegen kommt das aber sehr unterschiedlich an." (Content-Manager_in, 24 Jahre alt)

Ein zentrales Ziel des Generationenmanagements ist der Wissensaustausch zwischen jungen und älteren Beschäftigten. Die Studie zeigt jedoch, dass die Richtung des Transfers häufig von "Alt zu Jung" verläuft. Während junge Beschäftigte in ihren Unternehmen eher kreative Impulse einbringen,zeigt sich ein Defizit an strukturierten Maßnahmen für einen gezielten Wissenstransfer. Die Studie empfiehlt daher den Ausbau von Mentoring-Programmen und die Einführung eines Reverse-Mentoring, um diesen Austausch aktiv zu fördern.

Handlungsbedarf für die Zukunft

"Die Azubis in der jetzigen Firma müssen immer die gleichen Aufgaben machen. In der Zeit der Ausbildung könnten Sie schon mehr lernen, wenn man mehr Wert darauflegen würde." (Maschinenführer, 28 Jahre alt)

Die Analyse identifiziert einen klaren Handlungsbedarf zur Verbesserung der intergenerationellen Zusammenarbeit. So wünschen sich junge Mitarbeitende mehr Eigenverantwortung und einen klaren Karriereweg. Dies steht im Gegensatz zur Wahrnehmung der Führungskräfte, die davon ausgehen, ausreichend Möglichkeiten zu bieten. Hier zeigt sich ein Bedarf an besserer Kommunikation und einer gezielten Förderung jüngerer Talente.

Stärkung des sozialen Zusammenhalts

"Diversity ist Voraussetzung für Arbeitgeber-Attraktivität und erleichtert, neue Märkte sowie neue Zielgruppen zu erschließen und stärkt den Zusammenhalt" (Elektroingenieur, 38 Jahre alt)

Altersdiversität wird in allen Befragten-Gruppen als wertvolles Gut betrachtet, das den Zusammenhalt im Team stärkt und die Identifikation mit dem Unternehmen fördert. Die Studie zeigt, dass 62 Prozent der jungen Mitarbeitenden Diversity als einen wichtigen Wert ansehen und dass gerade generationenübergreifende Projekte das Gemeinschaftsgefühl positiv beeinflussen. Organisationen profitieren langfristig, wenn sie gezielt in Programme investieren, die den sozialen Austausch und gegenseitigen Respekt fördern.

Unterstützt wurde das Förderprojekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ unterstreicht die Bedeutung des Generationen-Managements im Kontext von Diversity und Zusammenarbeit wie folgt:

"Diese Studie ist ein Kompass für alle, die heute Impulse für Veränderung setzen wollen und nach Handlungsansätzen suchen. Sie hilft, Diversity als transformative Kraft in der Arbeitswelt zu nutzen - damit sich die Vielfalt unserer Gesellschaft in Zukunft noch stärker in Arbeitsplätzen widerspiegelt."

Ausblick: Best-Practice-Datenbank ab 2025 verfügbar

Als Ergänzung zur Studie wird im Frühjahr 2025 eine öffentliche und kostenfreie Best-Practice-Datenbank veröffentlicht, die konkrete Fallbeispiele und bewährte Methoden für ein erfolgreiches Generationenmanagement bereitstellt. Diese Ressource soll Unternehmen eine praxisnahe Orientierungshilfe bieten und sie darin unterstützen, nachhaltige Diversity-Maßnahmen zu etablieren.

Über den Charta der Vielfalt e. V.

Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebendeninitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Sie wurde im Dezember 2006 von vier Unternehmen ins Leben gerufen und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, unterstützt.

Ziel der Initiative ist es, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld erschaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiter_innen sollen Wertschätzung erfahren - unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft.

Das Herzstück der Initiative ist eine Urkunde ( hier im Wortlaut). Sie ist die Charta der Vielfalt im wörtlichen Sinn und eine Selbstverpflichtung der Unterzeichnenden, Vielfalt und Wertschätzung in der Arbeitswelt zu fördern. Über 6.000 Unternehmen und Institutionen mit über 14,7 Millionen Beschäftigten haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet, und kontinuierlich kommen neue Unterzeichner_innen hinzu.

Träger der Initiative ist seit 2010 der gemeinnützige Verein Charta der Vielfalt e. V. . Bundeskanzler Olaf Scholz ist Schirmherr der Initiative.

Pressekontakt:

Charta der Vielfalt e. V.
Juliane Schlei
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Tel.: 0157 3669 1176

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