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Tourismusverband fürchtet dramatische Folgen durch Coronakrise

27.04.2020 - 17:46:23

Reinhard Meyer, Präsident des DTV (Deutscher Tourismusverband), warnt vor den Folgen der Coronakrise für die Tourismusbranche. Diese würden dramatisch ausfallen, so Meyer.

Gegenüber den RND-Zeitungen (Redaktionsnetzwerk Deutschland) sagte der Verbandschef, dass nach Berechnungen des DTV allein in den beiden Monaten März und April 2020 in der Branche 24 Milliarden Euro an Einnahmen fehlen würden. So habe es allein über Ostern im Vergleich zum Vorjahr 70 Millionen Übernachtungen weniger gegeben. Die RND-Zeitungen berichten darüber am Dienstag (28. April 2020). Der Experte vermutet, dass sich seine Branche noch sehr lange auf die Corona-Pandemie einstellen muss. Eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen werde wohl nur schrittweise erfolgen. Wahrscheinlich könnten zunächst Ferienhausbesitzer wieder Gäste aufnehmen. Auch Dauercamper dürften wohl demnächst wieder ihr Domizil aufschlagen, so der Verbandschef. Der Tagestourismus hingegen werde frühestens im Spätsommer neu beginnen können. Man brauche nun sehr viel Disziplin und werde deutlich mehr Abstand erleben. So müssten in den Sommermonaten an den Küsten übervolle Strände verhindert werden. Das werde vermutlich nur mit Kontrollen möglich sein. Auch Sanktionen bei Verstößen schloss Meyer nicht aus.

Der DTV-Präsident appellierte im Hinblick auf die aktuelle Situation an die Vernunft der Gastgeber und ihrer Gäste. Sollten Lockerungen überzogen oder Beschränkungen nicht eingehalten werden, würde das den gesamten Tourismus in Deutschland gefährden – mit der Folge neuer Schließungen von Hotels und anderen Betrieben. Das werde die Branche nicht auf Dauer durchhalten. Dagegen wandte sich Meyer gegen Grenzkontrollen zwischen den deutschen Bundesländern. Diese seien ein falsches Zeichen. Er forderte zugleich von der Bundesregierung, für KMU der Tourismusbranche ein Soforthilfeprogramm aufzulegen. Geholfen werden müsse den Firmen mit bis zu 250 MitarbeiterInnen. Zwar habe die Regierung schon die Mehrwertsteuer für die Branche ab Juli 2020 von 19 auf 7 Prozent gesenkt, doch das genüge nicht. Es müsse noch mehr passieren, so Meyer. Forderungen nach einer Verkürzung der Sommerferien erteilte der DTV-Präsident eine Absage. Die Schülerinnen und Schüler, ihre Lehrer und Eltern seien gleichermaßen gestresst. Daher sei es wichtig, die Sommerferien in ihrer gewohnten Form aufrechtzuerhalten, so der DTV-Chef zu den RND-Zeitungen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-055824

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