Reisen, Zapfsäule

Niedrige Spritreise machen Autoreisende glücklich

08.07.2020 - 12:11:06

Der infolge der Coronakrise anhaltende Ölpreisverfall hat dafür gesorgt, dass die Verbraucherpreise für Kraftstoffe im Mai 2020 um 20,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats lagen.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) teilte am Mittwoch mit, dass die Preise für Rohöl so günstig wie letztmalig zu Beginn des Jahres 2016 waren. Allerdings mischen sich auch Wermutstropfen für den Verbraucher in diese Meldung, denn erste Anzeichen sprechen dafür, dass das Tanken bald wieder teurer werden könnte. Begründet wurde dies mit dem Anstieg der Importpreise für Erdöl um 34,2 Prozent von April auf Mai 2020. Etwas weniger stark fiel die Preissteigerung für Mineralölerzeugnisse aus, die nur um 8,1 Prozent im gleichen Zeitraum stiegen.
Tatsächlich ist auch diese Preissteigerung in Form erhöhter Verbraucherpreise bereits im Juni 2020 spürbar gewesen. Als Indikatoren sind die bereits für einige Bundesländer vorliegenden Verbraucherpreise zu nennen. Diese zeigen, dass im Juni 2020 die Verbraucher bereits zwischen vier und sechs Prozent mehr für Kraftstoffe zahlen mussten, als noch einen Monat vorher. Trotz des vergleichsweisen hohen prozentualen Anstiegs liegen die Kraftstoffpreise aber weiterhin deutlich unter den Vorjahreswerten. Damit ist das Reisen mit dem eigenen Auto für viele zu einer günstigen Alternative geworden. Auf der anderen Seite hat sich das Reiseverhalten in den letzten Jahren kaum verändert, denn auch vor der Coronakrise haben viele Urlauber das eigene Fahrzeug für die Reise genutzt. Wird dabei das Reiseverhalten der letzten zehn Jahre betrachtet zeigt sich, dass in diesem Zeitraum konstant fast die Hälfte aller Urlaubsreisen mit dem PKW durchgeführt wurden. Für das Jahr 2019 waren es 42 Prozent, dicht gefolgt von Flugreisen, die von 41 Prozent der Urlauber als Reisemittel genutzt wurden. Weit abgeschlagen dahinter rangieren Zugreisen mit nur vier Prozent. Ganz besonders beliebt ist die Reise für Familien mit Kindern. Hier bevorzugen 52 Prozent das eigene Auto, wogegen Familien ohne Kinder nur zu 36 Prozent mit dem Auto unterwegs waren. Unabhängig ob mit oder ohne Kind, die beliebtesten Urlaubsziele waren im letzten Jahr Italien, Österreich und Frankreich. Als einer der Gründe für die Nutzung des Autos als Reisemittel ist die hohe Verfügbarkeit eines eigenen PKWs zu nennen. So verfügten im letzten Jahr mehr als drei Viertel aller deutschen Haushalte über einen eigenen PKW (77 Prozent). Und selbst ein niedriges Haushaltsnettoeinkommen von 1.300 Euro bis 1.700 Euro sagt wenig über die Verfügbarkeit eines Autos aus. Tatsächlich besitzen in diese Gruppe noch 69 Prozent einen eigenen PKW. Bei den Einkommen unter 1.300 Euro waren es immerhin noch 42 Prozent.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A-1005145

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