Innenministerium zählt weniger freiwillige Ausreisen

Innenministerium zählt weniger freiwillige Ausreisen. Das Bundesinnenministerium registrierte 2019 einen Rückgang der freiwilligen Ausreisen und Abschiebungen von Flüchtlingen

Nach Angaben des Ministeriums reisten im vergangenen Jahr 13.105 Personen im Rahmen eines Förderprogramms freiwillig in ihre Herkunftsländer zurück. Darüber berichtet die "Welt" am Freitag. Nach dem Höhepunkt 2016, als gut 54.000 Menschen die Bundesförderung in Anspruch nahmen, sank sie im Jahr 2017 mit 29.522 auf gut die Hälfte. Im vergangenen Jahr erreichte sie einen Tiefststand. Zum ersten Mal machte das Innenministerium auch Angaben über die freiwillig Ausgereisten, welche das Förderprogramm REAG/GARP nicht in Anspruch nahmen. 9.419 Menschen reisten demnach auf eigenen Wunsch in ihre Herkunftsländer zurück. Die Erfassung dieser Personengruppe ist jedoch nicht vollständig, weil aussagekräftige Zahlen aus Bayern. Berlin und Bremen nicht abrufbar waren. Vergleichszahlen zu früheren Jahren liegen nicht vor. Damit ist ein Trend aus diesen Zahlen nicht erkennbar. Die Zahl der Abgeschobenen ist ebenfalls rückläufig. Wie das Bundesministerium des Innern mitteilte, gab es 2016 noch 25.375 Rückführungen. Seitdem ist der Trend leicht rückläufig. Im vergangenen Jahr erfolgten nur noch 22.097 Personen Abschiebungen. In dieser Zahl seien bereits die Überstellungen weitergewanderter Flüchtlinge enthalten. Sie wurden in den nach dem Dublin-Abkommen zuständigen Staat zurückgebracht, erklärte die Behörde gegenüber der "Welt". Zugenommen haben sogenannte Zurückschiebungen. Darunter versteht das Ministerium Personen, welche die Behörden aufgrund einer unerlaubten Einreise kurz nach der Ankunft in Deutschland in das Herkunftsland zurückschicken. Zu diesem Personenkreis zählen abgeschobene Straftäter, die trotz einer Einreisesperre versuchen, nach Deutschland einzureisen. Nach 2.497 Zurückschiebungen 2018 gab es im vergangenen Jahr 2.934 solcher Fälle.