Reisen, Touristen beim Check-in am Flughafen

Högl findet Gutschein-Lösung für abgesagte Reisen absolut richtig

03.04.2020 - 15:25:16

SPD-Fraktionsvize Högl verteidigt die Pläne der Großen Koalition. Danach sollen wegen Corona für Veranstaltungen Gutscheine ausgegeben werden.

Eva Högl, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, hat neue Pläne der Großen Koalition verteidigt. Diese Pläne besagen, dass Kunden statt einer Rückzahlung für nicht geleistete Leistungen etwa bei Veranstaltungen fortan nur noch Gutscheine bekommen. Dies gelte, wenn es sich um bereits gebuchte Reisen oder Kulturelles und Sport handle, die wegen der Corona-Krise abgesagt werden mussten.
Es sei ein fairer Ausgleich zwischen Veranstaltern oder Touristikunternehmen und Verbraucherinnen und Verbrauchern, wenn man auf eine Gutscheinlösung für Pauschalreisen, Flüge und Konzertkarten setze, sagte Eva Högl den Zeitungen der Samstagsausgabe des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Man müsse die enorme Dimension der Corona-Krise endlich erkennen. Diese mache einen Anspruch auf Entschädigung der Kosten am Ende wertlos, wenn dies bedeute, dass so viele Unternehmen damit in die Insolvenz getrieben würden. Nach den Worten der SPD-Politikerin würden die Kunden dann erst recht mit leeren Händen dastehen.
Die Gutscheinlösung bedeute hingegen: Flüge, Reisen, Konzerte und Sportveranstaltungen seien nur aufgeschoben, nicht aufgehoben oder gar verloren, so Högl weiter.
Die SPD-Politikerin verwies auch darauf, dass es für alle drei Fälle Härtefall-Lösungen gebe: also für Pauschalreisen, Flüge und Konzertkarten. Härtefall bedeute dann die Möglichkeit, Auszahlungen vorzunehmen. Man wolle Reisegutscheine auch zusätzlich gegen Insolvenzen absichern. Ferner werde es weitere Regelungen geben, sodass Gutscheine ab 2022 ausgezahlt werden müssten. Dies gelte für den Fall, dass diese Gutscheine bis dahin nicht eingelöst worden seien.
Die Politik schaffe damit verbindliche und auch klare Vorgaben für Kunden und Kundinnen, so die SPD-Politikerin in ihrem Statement weiter. Scharfe Kritik kam vonseiten der Opposition. Was bedeute diese Lösung mit Gutscheinen anderes, als dass die Verbraucher die Zeche zu zahlen hätten. So ginge die Rettung von Reiseveranstaltern, Airlines und anderen Veranstaltern auf Kosten der Verbraucher, und nicht der Bund werde dafür in die Pflicht genommen. Derart äußerte sich der für Tourismus zuständige Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Tressel, gegenüber den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Solche verpflichtenden Gutscheine auszustellen sei gar nicht mit der derzeitigen Rechtslage vereinbar. Man könne davon ausgehen, dass die wenigsten Verbraucher Gutscheine freiwillig akzeptieren würden. Solch eine Lösung mit Gutscheinen mache das Vertrauen der Verbraucher zunichte. Diese würden sich dadurch zukünftig, also in Sommer und Herbst, mit weiteren Buchungen zurückhalten. Nötig sei stattdessen, dass die Bundesregierung jetzt ein richtiges Hilfsprogramm auflege, beispielsweise für die Reisebranche. Nicht statthaft sei es, auf die Verbraucher die Lösung des Problems abzuwälzen. Das sogenannte „Corona-Kabinett“ hatte einer Lösung mit Gutscheinen vergangenen Donnerstag zugestimmt. Konkret bedeutet dies: Wurden Reisen abgesagt oder konnten Kultur- und Sportveranstaltungen nicht wahrgenommen werden, soll es nach Wunsch der Bundesregierung als Ausgleich dafür Gutscheine geben. Gutscheine also an der Stelle von Rückzahlungen. Befristet werden sollen diese Gutscheine bis Ende 2021. Die Bundesregierung legte fest, dass sie für all' jene Tickets gelten, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor dem 8. März gekauft worden sind.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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