Reisen, Amtsgericht

Die Zahl der Reisesachen bei den Amtsgerichten ist deutlich angestiegen.

30.09.2020 - 08:59:58

Viele Zivilgerichte klagen über die zunehmende juristische Aufarbeitung, bedingt durch die Covid-19-Krise.

Sven Rebehn, Geschäftsführer des Deutschen Richterbundes (DRB), sagte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Verfahrenszahlen bei den Gerichten würden, nach einem kurzen Rückgang während dem Lockdown durch Covid-19 ,wieder ansteigen und es gebe vermehrt Klagen von unzufriedenen Flugpassagieren.

Gemäß dem Geschäftsführer des DRB würde sich die Zahl der Reisesachen insbesondere bei denjenigen Amtsgerichten erhöhen, bei welchen immer mehr Kunden aufgrund von stornierten Reisen das Geld von den Reiseveranstaltern oder den Fluglinien zurückverlangten. Sven Rebehn beruft sich dabei auf eine in der nächsten Zeit präsentierte Umfrage von der deutschen Richterzeitung. Laut dieser Umfrage ist die Zahl der Fälle für Reisevertragssachen bei den Amtsgerichten an zehn großen Flughafenstandorten in Deutschland stark angestiegen. Bei den zehn befragten Amtsgerichten sind trotz der mehrwöchigen Verfahrenspause im Frühling von Januar 2020 bis August 2020 rund 45.000 Verfahren eingegangen.
Nach Auskunft des Geschäftsführers des DRB handle es sich zwar oft um Verfahren, welche sich relativ schnell erledigen würden, jedoch sei die Masse an Fällen eine extreme Belastung, so Sven Rebehn gegenüber der NOZ. Die Entwicklung könnte sich in den kommenden Wochen noch beschleunigen, falls, wie angekündigt, die Portale der Legal Tech stärker in die Verfolgung von Ansprüchen der Reisenden bezüglich Covid-19 einsteigen. Aktuell liegt nach Aussagen des Richterbundes an der Spitze der Verfahrenszahlen mit ungefähr 9.500 Fällen das Amtsgericht Köln. Mit rund 9.000 Fällen folgt Düsseldorf, Frankfurt am Main befindet sich mit über 7.500 Fällen auf dem dritten Platz. Auf über 4.000 neue Reisesachen kommt das Amtsgericht Wedding, welches für den Flughafen Berlin-Tegel zuständig ist sowie das zuständige Amtsgericht Erding für den Flughafen München.

Die weitere Reihenfolge von den Verfahrenszahlen präsentiert sich wie folgt: Hannover mit über 3.000 Fällen, Nürtingen für den Flughafen Stuttgart mit rund 2.500 Fällen, Hamburg mit ebenfalls rund 2.500 Fallen; Königs Wusterhausen für den Flughafen Berlin-Schönefeld mit rund 1.750 sowie Nürnberg mit rund 900 Fällen.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

@ ad-hoc-news.de