Musik, Rock & Roll

Konzertveranstalter warnt vor den Folgen des Shut-Down für die Kulturbranche

23.04.2020 - 15:26:52

Nach der Absage aller Kulturevents im Sommer 2020 fordern die Veranstalter von „Rock am Ring“ einen Kultur-Rettungsschirm.

Der Veranstalter der Open-Air-Konzerte „Rock am Ring“ fordert im Namen von Kulturevents eine staatliche Existenzhilfe auch im Kulturbereich. Die Folgen des Corona-Shut-Down für Veranstalter und Kreative sind katastrophal, betont Marek Lieberberg im Kulturmagazin Cicero. Was nächstes Jahr noch an Konzerten und Events stattfinden kann, steht in den Sternen, weil die überwiegende Anzahl der Veranstalter, ohne Hilfe nicht in der Lage sind, die Einnahmeausfälle zu überstehen. Die Konzerte und Events stehen für ein Grundbedürfnis der Menschen und sind für viele Institutionen im Kulturbereich oder für ganze Regionen ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor. Aber bisher hat die Politik die Folgen der Corona-Pandemie für das kulturelle Leben nicht im Blick. Bisher gibt es keine Initiativen, um die bevorstehende Insolvenzwelle im Kulturbereich zu verhindern. Gerade die staatlichen Institutionen, die eine Sensibilität für kulturelle Aspekte haben sollten, sind in der Krise inexistent. Der Konzertveranstalter verweist auf die in erster Linie auf die Tatenlosigkeit der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Während an die staatlichen und kommunalen Theater, Opern und Klassikkonzerte Milliarden an Subventionen gezahlt werden, gibt es zum Beispiel auf dem Gebiet der unabhängigen Konzertveranstalter keine derartige Aktion. Die Politik muss jetzt klarstellen, wie es für die Kulturbranche weitergeht, und finanzielle Hilfen verabschieden, die einen Kahlschlag des Kulturangebots verhindern. Wir als Veranstalter von Live-Konzerten im Bereich der populären Kultur, fühlen uns von der öffentlichen Hand allein gelassen. Ich sehe derzeit keinen politischen Willen und kein Problembewusstsein. Vielleicht haben wir nicht die Connections in die politischen Machtzentren, obwohl wir eigentlich laut genug sein sollten, wenn mir dieses Wortspiel hier erlaubt ist, behält der „Rock am Ring“-Macher seinen Humor. Einen Sommer ohne Live-Events überlebt in unserer Branche niemand, auch nicht die Finanzstärksten. Wenn der Staat unsere Veranstaltungen verbietet, übernimmt er damit auch eine Verantwortung der gesamten Kulturbranche gegenüber. Die Politik sollte sich dessen bewusstwerden, und zwar baldmöglich, betont Lieberberg im Magazin Cicero. Es geht bei weitem nicht nur um die Kulturagenturen, sondern es hängen sehr viele Existenzen an diesen Events. Ich rede auch über die Künstler, die Roadies, die Tontechniker, die Sicherheitsleute und die Ordner, über die Zulieferer und so weiter. Nur Wenige davon können ohne Einnahmen und ohne Hilfe diese Krise überstehen, warnt der Konzertveranstalter.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, NeoMatrix

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