Waldbrand, Jüterbog

Vergangene Woche bricht in einem Waldstück nahe Jüterbog in Brandenburg ein Feuer aus.

09.06.2023 - 16:14:08

Waldbrand bei Jüterbog wieder aufgeflammt. Die Lage scheint unter Kontrolle, dann entsteht erneut «eine brenzlige Situation».

  • Der Waldbrand bei Jüterbog wird auch mit einem Löschhubschrauber bekämpft. - Foto: Sven Kaeuler/TNN/dpa

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  • In Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern stehen Fahrzeuge für den weiteren Einsatz gegen den Wald- und Moorbrand bereit. - Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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Der Waldbrand bei Jüterbog wird auch mit einem Löschhubschrauber bekämpft. - Foto: Sven Kaeuler/TNN/dpaIn Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern stehen Fahrzeuge für den weiteren Einsatz gegen den Wald- und Moorbrand bereit. - Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Auffrischender Wind hat den Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin wieder angefacht: «Es herrscht wieder eine brenzlige Situation», sagte die Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, am Freitagnachmittag. So seien in dem mehr als 600 Hektar großen Brandgebiet zahlreiche abgelöschte Bereiche wieder in Flammen und an einer Stelle sei das Feuer sogar auf ein bislang intaktes Waldgebiet übergesprungen.

Die Feuerwehr bemühe sich, auch dieses Feuer wieder einzudämmen, sagte die Ordnungsamtsleiterin. Dabei war erneut ein Lösch-Hubschrauber der Bundeswehr beteiligt. Die Bundespolizei hatte bereits am Donnerstag mit einem Hubschrauber bei 80 Anflügen rund 144.000 Liter Löschwasser über den Brandherden abgeworfen, wie das Präsidium mitteilte. Im gesamten Juni habe es bislang 157 Anflüge mit rund 282.000 Litern Löschwasser über dem Waldbrandgebiet gegeben.

Hoffnung vom Vormittag erfüllt sich nicht

Am Freitagvormittag hatte sich Lindner-Klopsch noch «vorsichtig optimistisch» gezeigt, dass das Feuer dauerhaft eingedämmt werden könnte. Doch ab dem Mittag machte auffrischender Wind diesen Hoffnungen ein Ende. Auch in den vergangenen Tagen hatte starker Wind immer wieder für ein Aufflammen der Brände gesorgt. Die betroffene Fläche verdoppelte sich dabei am Mittwoch auf rund 650 Hektar. Dies entspricht mehr als dem Doppelten der Fläche des Potsdamer Parks Sanssouci und mehr als dem Dreifachen des Berliner Tiergartens.

Auf dem munitionsbelasteten Gebiet brennt es seit dem 31. Mai. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran. Dörfer sind nicht in Gefahr.

Hoher und höchste Waldbrandgefahr in Brandenburg

Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, geht davon aus, dass es in Brandenburg absehbar bei hoher und höchster Waldbrandgefahr bleibe. «Denn bis weit in die kommende Woche ist trockenes Wetter mit sommerlichen Temperaturen vorhergesagt», erklärte Engel.

Bislang habe es in diesem Jahr in Brandenburg schon rund 130 Waldbrände gegeben. Dies seien zwar etwas weniger als im vergangenen Jahr, als bis zu diesem Zeitpunkt bereits 170 Waldbrände gezählt worden seien. Das sei aber nur dem recht kühlen und nassen Wetter in den Monaten Februar und März geschuldet. «In der vor uns liegenden Zeit bleibt die Lage sehr kritisch.»

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald forderte die Bürgerinnen und Bürger daher zu besonderer Vorsicht auf. Die Streu aus Ästen, Zweigen und halb-zersetzten Blättern sowie die zentimeterdicke Nadelstreu in den Wäldern sei völlig ausgetrocknet, teilte der Verband mit. «Eine weggeworfene Zigarette, ein kleines Lagerfeuer oder glühende Grillkohle können jetzt verheerende Auswirkungen haben.» Daher sei offenes Feuer, Grillen und Rauchen im Wald streng untersagt.

Erneut Hubschrauber-Einsatz bei Löscharbeiten im Göldenitzer Moor

Auch bei der Bekämpfung des Brandes im Wald- und Moorgebiet nahe Göldenitz in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Feuerwehren erneut Unterstützung aus der Luft. Zwei Löschhubschrauber der Bundeswehr trafen ein, wie Kreisbrandmeister Mayk Tessin mitteilte. Die beiden kleineren Maschinen, die pro Flug etwa 2000 Liter Wasser in einem Außentank transportieren und über dem Brandgebiet ablassen können, ersetzen den größeren Hubschrauber, der am Donnerstag bei der Brandbekämpfung geholfen hatte. Tessin zufolge sollen mit dem Wasser aus der Luft weiter Glutnester in dem schwer zugänglichen Gebiet gelöscht werden.

Die Zeit dränge, da zum Wochenende damit gerechnet werde, dass der Wind auffrische. Damit könne das Feuer neu entfacht werden und weiter um sich greifen, erklärte der Kreisbrandmeister. Nach Angaben der Kreisverwaltung ist eine Fläche von etwa 50 Hektar vom Brand betroffen, je zur Hälfte trocken gelegtes Moor und Wald. Der Brand war am Dienstag auf Ödland ausgebrochen. Ein Großeinsatz der Feuerwehr mit bis zu 300 Kräften gleichzeitig konnte knapp verhindern, dass Ortschaften evakuiert werden mussten. Am Freitag waren laut Tessin noch 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Brandursache ist weiter unklar.

@ dpa.de