Vergangene Woche bricht in einem Waldstück nahe des brandenburgischen Jüterbog ein Feuer aus.
09.06.2023 - 03:57:11Waldbrand bei Jüterbog: Lage entspannt sich. Erst jetzt beruhigt sich die Lage etwas - und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir ruft zu Umsicht im Wald auf.
Die Lage beim Waldbrand bei Jüterbog hat sich am gestern Nachmittag etwas entspannt. Die Situation habe sich insbesondere im Vergleich zum Mittwoch für die Brandbekämpfer verbessert, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Die Brandfläche wachse nur noch leicht an. Gestern waren laut Augenzeugen deutlich weniger Einsatzkräfte vor Ort als noch am Mittwoch.
Starker Wind hatte den Waldbrand nach Angaben der Einsatzleitung am Mittwoch dieser Woche wieder angefacht. Mit einem Hubschrauber der Bundespolizei und einem Löschflugzeug wurde die Brandbekämpfung aus der Luft wieder aufgenommen. Die Einsatzleitung stockte die Zahl der Feuerwehrkräfte auf. Die Feuerwehr kommt wegen der Explosionsgefahr auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz nicht direkt an die Brandherde heran.
Die insgesamt seit dem Ausbruch des Feuers betroffene Fläche liegt nach Angaben Engels inzwischen bei etwa 656 Hektar. Das ist mehr als das Doppelte der Fläche des Parks Sanssouci in Potsdam und mehr als das Dreifache des Tiergartens in Berlin. Die Waldbrandfläche setzt sich zusammen aus bereits verbrannten Arealen sowie den aktuell brennenden Gebieten.
Özdemir: «Funke kann Flammenmeer entfachen»
Angesichts der aktuellen Brandgefahr warnt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir unterdessen vor dem Feuermachen oder Wegwerfen von Zigarettenkippen in Wäldern. «Schon ein Funke kann ein Flammenmeer entfachen», sagte der Grünen-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Der Wald ist durch Dürre und Hitze bereits stark geschädigt - wir sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass er nicht noch mehr Schaden nimmt.»
Problematisch und begünstigend für Feuer seien auch die Auswirkungen der Klimakrise, die den Wäldern zunehmend zu schaffen mache. «Waldbrände können sich in den bereits geschädigten Wäldern noch leichter ausbreiten», erklärte Özdemir. Helfen könne eine Anpassung der Wälder an den Klimawandel: «Das heißt vor allem: weg von den Monokulturen und hin zu naturnahen Mischwäldern, die aufgrund ihrer Artenvielfalt und Beschaffenheit resilienter sind gegenüber Wetterextremen.»
Neben Jüterbog brennt es auch in einem Wald- und Moorgebiet bei Göldenitz südlich von Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.