Starke Regenfälle, umgestürzte Bäume und ausgefallene Flüge: In Taiwan wird ein weiterer Taifun mit Sorge erwartet.
04.10.2023 - 10:08:07Starke Auswirkungen durch Taifun «Koinu» erwartet. Die Behörden warnen.
Die Behörden in Taiwan rechnen mit stärkeren Auswirkungen durch Taifun «Koinu» als bisher gedacht. Der tropische Wirbelsturm ist den Meteorologen zufolge langsamer geworden und dürfte ein größeres Gebiet betreffen, wie aus der Vorhersage der Wetterbehörde Taiwans hervorgeht.
Demnach erwarten die Experten, dass das Zentrum des Sturms am Donnerstagmittag in Taiwan auf Land treffen wird. Vor allem in der Mitte, im Osten und Süden müssten die Menschen mit Starkregen und kräftigem Wind rechnen. Es ist der zweite Taifun in diesem Jahr, der Taiwan trifft.
Flüge fallen aus, Züge stehen still
Am Mittwoch regnete es bereits im Osten und Süden Taiwans stark. Ministerpräsident Chen Chien-jen sagte, das ganze Land solle sich gut vorbereiten. Das Notfall-Zentrum berichtete bis zum Nachmittag von mehr als 120 Unfällen durch umgefallene Bäume und Straßenschäden. Etwa 1700 Haushalten hatten Stromausfälle. In vier Gemeinden wurden mehr als 200 Menschen wegen Überflutungen evakuiert.
Auch der Reiseverkehr war betroffen: Mehr als 120 nationale und internationale Flüge wurden gestrichen. Züge in den Bergregionen sowie Fähren zu den vorgelagerten Inseln im Südosten Taiwans fuhren am Mittwoch nicht. Mehr als 2000 Touristen strandeten nach Angaben des Notfall-Zentrums deshalb dort und wurden von den Behörden in Unterkünften einquartiert.
Die Behörden rieten, von Küstengegenden fernzubleiben, da dort bis zu sieben Meter hohe Wellen beobachtet wurden. Außerdem warnten sie vor Erdrutschen und ordneten an, öffentliche Parks zu schließen. Seit Mittwoch fällt außerdem in einigen Regionen der Unterricht wegen des Taifuns aus.
Wie stark ist der Wirbelsturm?
«Koinu» - der 14. Taifun in der diesjährigen Pazifiksaison - hat den Angaben zufolge mittlerweile einen Radius von etwa 250 Kilometern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Kilometern je Stunde und Böen bis zu Tempo 190. Für Freitag erwarten die Meteorologen, dass der Taifun schwächer wird und in Richtung Südost-China abdriftet. In den dortigen Provinzen Guangdong und Fujian wappnen sich die Behörden bereits gegen erwarteten Starkregen in den Küstenregionen. Auch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong werden schwere Regenfälle erwartet.
Die Region wurde in diesem Jahr schon mehrfach von schweren Stürmen und Taifunen getroffen, bei denen schwere Schäden entstanden sowie Menschen verletzt und getötet wurden.