Seit Montag wüten zwei große Waldbrände im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns.
13.06.2023 - 11:36:58Lage in Waldbrandgebieten in MV weiter angespannt. Beide Bereiche sind munitionsbelastet.
Nach einer relativ ruhigen Nacht hat sich die Lage beim Großwaldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) am Dienstagvormittag wieder verschärft. Mehrere Explosionen waren in der Nähe der geräumten Ortschaft Volzrade zu hören. Das Gebiet ist stark mit Munition aus dem Zweiten Weltkrieg belastet.
«Jede Detonation wirkt wie ein Katalysator», sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD). Die Wärmebildkamera zeige nach jeder Explosion ein Hitzenest und Funkenflug, der vom Wind aufgenommen und weitergetragen werde. Der Abstand des Feuers zu Volzrade habe sich von 700 bis 800 Meter am frühen Morgen auf 500 Meter verringert. Noch breite sich das Feuer am Boden aus, gefürchtet werde ein Übergreifen auf die Kronen der Bäume.
Feuerwehrleute wässern den Waldboden vor Volzrade und versuchen so, die Flammen zu stoppen. Ein Hubschrauber mit Löschwasser aus der Luft für schlecht zugängliche Stellen musste zwischenzeitlich seine Flüge einstellen, weil Militärmaschinen der internationalen Luftwaffenübung «Air Defender 23» über dem Gebiet unterwegs waren. Seitens der Bundeswehr werde jetzt geklärt, dass ab sofort die Übungsflüge das Waldbrandgebiet meiden, sagte Sternberg.
Lage in Hagenow ist stabiler
Das Feuer im Waldbrandgebiet bei Hagenow im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns hat sich über Nacht von 35 auf 45 Hektar ausgedehnt. Dies sagte der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), am Dienstagmorgen in Lübtheen. Dennoch werde die Lage bei Hagenow als stabiler eingeschätzt als bei Lübtheen.
Dort hatte sich dank Windstille über Nacht das Feuer aber nicht weiter ausgebreitet. Ab dem Vormittag werden allerdings wieder Böen bis Windstärke sechs vorhergesagt, wie Sternberg sagte. «Der Tag wird heute noch einmal prickelnd.» In Lübtheen hatte am Morgen ein Löschhubschrauber den Angaben zufolge seine Arbeit aufgenommen.
Die beiden Brände waren auf ehemaligen Militärgeländen am Montagnachmittag in kurzer Folge ausgebrochen und hatten sich, begünstigt von böigem Wind, rasch ausgebreitet. Beide Bereiche sind munitionsbelastet. Es kam zu Detonationen.
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen hatte bereits 2019 der bis dahin größte Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns auf fast 1000 Hektar gewütet.