Noch in der Dunkelheit startete die Aktion - ein Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität.
20.09.2023 - 13:31:21Großeinsatz gegen Drogenkriminalität in NRW - Festnahmen. Hunderte Einsatzkräfte durchsuchten Gebäude in elf NRW-Städten. Es gab mehrere Festnahmen.
In einem Großeinsatz gegen die organisierte Drogenkriminalität sind am Mittwochmorgen 27 Häuser, Wohnungen, Tiefgaragen und Geschäftsräume in Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Die Aktion richtete sich gegen 21 Beschuldigte zwischen 25 und 65 Jahren.
Gegen sechs Personen wurden Haftbefehle vollstreckt, sie kamen in Untersuchungshaft. Sieben weitere Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Das teilten Staatsanwaltschaft Duisburg und das Landeskriminalamt nach dem mehrstündigen Einsatz mit.
Den 21 Beschuldigten wird die unerlaubte Einfuhr und das Herstellen von Betäubungsmitteln vorgeworfen sowie teils bandenmäßiges Handeln mit Drogen in «nicht geringen Mengen» - oder Beihilfe zu den mutmaßlichen Taten.
380 Beamte im Einsatz
Die Maßnahmen hatten bereits gegen 4.00 Uhr begonnen. Auch Spezialeinheiten der Polizei waren beteiligt, zudem Ermittler der Steuerfahndung und der Finanzermittlung, wie es am Mittag hieß. Insgesamt hatten demnach 380 Beamte die mehrstündige Aktion durchgeführt. Mancherorts waren auch Drogenspürhunde zu sehen.
Es gab laut Staatsanwaltschaft Durchsuchungen in elf Städten in NRW: Duisburg, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Gladbeck, Wuppertal, Marl, Moers, Dinslaken, Oberhausen und Kalkar. Auch ein Ort in Schleswig-Holstein - Halstenbek - war zunächst als Ziel der Durchsuchungen genannt worden, man habe sich dann aber in diesem Fall gegen eine Aktion entschieden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage.
In Duisburg und Marl sei man auf zwei Cannabisplantagen gestoßen. Mehr als 140 Kilogramm Marihuana, rund 600 Cannabispflanzen und weitere Betäubungsmittel - mutmaßlich Kokain - wurden beschlagnahmt. Die Ermittler fanden auch mehr als 70 000 Euro Bargeld und eine scharfe Schusswaffe. Auch viele weitere Beweismittel wie Handys wurden sichergestellt.
Weitere Hintergründe mussten noch ermittelt werden. Es gebe bislang keinen Hinweis auf Bezüge zu Mafiastrukturen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.