Frieden, Friedensnobelpreis

Nach den Nobelpreisen in Medizin, Physik, Chemie und Literatur steht nun auch fest, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält.

06.10.2023 - 11:17:41

Friedensnobelpreis für iranische Frauenrechtlerin Mohammadi. Das Nobelkomitee entscheidet sich diesmal für eine mutige Preisträgerin.

  • Ein Mitarbeiter der Nationalbibliothek zeigt eine goldene Nobelpreismedaille. - Foto: Fernando Vergara/AP/dpa

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  • Narges Mohammadi (M.), Menschenrechtsaktivistin aus dem Iran, sitzt im August 2007 neben der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (l.). - Foto: Vahid Salemi/AP/dpa

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  • Die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe in Oslo. - Foto: Terje Pedersen/NTB/dpa

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Ein Mitarbeiter der Nationalbibliothek zeigt eine goldene Nobelpreismedaille. - Foto: Fernando Vergara/AP/dpaNarges Mohammadi (M.), Menschenrechtsaktivistin aus dem Iran, sitzt im August 2007 neben der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi (l.). - Foto: Vahid Salemi/AP/dpaDie Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe in Oslo. - Foto: Terje Pedersen/NTB/dpa

Die iranische Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wird in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag bekannt. Sie bekommt den prestigeträchtigen Preis «für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle», wie die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preisbekanntgabe in Oslo sagte.

Narges Mohammadi ist eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran und wurde bereits mehrfach inhaftiert. Aktuell verbüßt die 51-Jährige eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran. Ende 2022, während der landesweiten Aufstände gegen Irans Machtapparat, brachte Mohammadi einen Bericht ans Licht, der mutmaßliche Folter an Dutzenden Frauen im Hochsicherheitsgefängnis aufdeckte.

Angesichts einer angespannten Weltlage mit Ukraine-Krieg, Klimakrise sowie weiteren Krisen und Konflikten in verschiedenen Erdteilen waren in diesem Jahr 259 Persönlichkeiten und 92 Organisationen für den Friedensnobelpreis im Rennen gewesen. Die Gesamtzahl von 351 Kandidatinnen und Kandidaten war damit die zweithöchste jemals. Wer unter den Nominierten ist, wird von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

Wichtigster politischer Preis

Der Friedensnobelpreis gilt als wichtigster politischer Preis der Erde. Seit der ersten Vergabe 1901 haben ihn nunmehr über 140 Personen und Organisationen erhalten. Im vergangenen Jahr waren der inhaftierte belarussische Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki sowie die Menschenrechtsorganisationen Memorial aus Russland und Center for Civil Liberties aus der Ukraine ausgezeichnet worden. Sie wurden damit unter anderem für ihren Einsatz für die Zivilgesellschaften in ihren Heimatländern, das Recht auf Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger geehrt.

Die Nobelpreise gehen auf das Testament des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Der Friedensnobelpreis ist dabei der einzige, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm waren von Montag bis Donnerstag bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Zum Abschluss der diesjährigen Preisbekanntgaben folgt am Montag noch der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.

Alle Auszeichnungen sind in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) pro Kategorie und damit mit einer Million Kronen mehr als in den Vorjahren dotiert. Feierlich überreicht werden sie dann traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel.

@ dpa.de