Kultur, Journalisten bei G20-Gipfel

Mindestens 387 Journalisten sind weltweit inhaftiert

14.12.2020 - 08:11:38

Weltweit sitzen zum Ende des Jahres 2020 mindestens 387 Journalisten sowie weitere Medienschaffende aufgrund ihrer Arbeit im Gefängnis.

Am Montag, 14. Dezember 2020, hat die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) die Jahresbilanz der Pressefreiheit veröffentlicht. Gemäß der Bilanz sind über die Hälfte der inhaftierten Journalisten auf Ägypten, China, Saudi-Arabien, Syrien und Vietnam verteilt.

Im Jahr 2020 sind bis heute 4 Journalisten verschwunden und 54 gelten aktuell als entführt. Laut RSF sind dutzende weitere Journalisten seit dem Frühjahr 2020 zeitweise ins Gefängnis gekommen, weil die Regierungen weltweit versuchen, die unabhängige Berichterstattung über die Covid-19-Krise und deren Folgen zu unterdrücken. Seit der umstrittenen Präsidentenwahl hat es in Weißrussland über 370 meist kürzere Verhaftungen von Journalisten gegeben. Laut der Sprecherin des Vorstands der RSF Katja Gloger wirft die sehr hohe Zahl von inhaftierten Journalisten weltweit ein "grelles Schlaglicht" in Bezug auf die derzeitigen Gefahren für die Pressefreiheit.

Auf Missstände, Proteste oder Krisen wie Corona würden zu viele Regierungen mit Repressalien gegen die Übermittler von schlechten Nachrichten reagieren. Hinter jedem einzelnen Fall stehe das Schicksal von einem Menschen, welchem Strafprozesse, eine lange Haft und nicht selten Misshandlungen drohen, weil er sich der Repression und Zensur nicht gebeugt habe.

Mit Stichtag 1. Dezember 2020 befinden sich in diesem Jahr zwei Medienschaffende weniger im Gefängnis als im gleichen Zeitraum im Jahr 2019, wo die Zahl zum dritten Mal in Folge auf 389 deutlich gestiegen war und einen Höchststand erreicht hatte. Die Zahlen von inhaftierten Journalisten in China mit 117, Saudi-Arabien mit 34, Ägypten mit 30, Vietnam mit 28 und Syrien mit 27 Inhaftierten ergeben 61 Prozent der gesamten Fälle weltweit.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

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