Tote, Bluttat

In einer kleinen Stadt im Nordosten der USA eröffnet ein Schütze das Feuer.

26.10.2023 - 10:15:42

Viele Tote bei Bluttat in US-Stadt Lewiston befürchtet. Mehrere Menschen werden getötet, es soll Dutzende Verletzte geben. Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot nach dem Täter.

Bei einem Schusswaffenangriff in der Stadt Lewiston im US-Bundesstaat Maine sind mehrere Menschen getötet worden. Es gebe mehrere Opfer, teilte ein Polizeisprecher mit. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen. Die Lage sei noch zu unklar.

Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach dem Schützen. «Wir sind buchstäblich mit Hunderten Polizeibeamten im Einsatz», sagte ein Polizeisprecher. Die Fahnder suchen nach einem 40 Jahre alten Mann, der als «bewaffnet und gefährlich» gilt. Laut Medienberichten soll es sich um einen vom Militär trainierten Schusswaffenausbilder handeln. Zu möglichen Motiven ist bislang nichts bekannt.

US-Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise von bis zu 22 Toten. Diese Zahl nannte auch Stadtrat Robert McCarthy in einem Interview des Senders CNN. Außerdem gebe es «viele, viele weitere Verletzte». In den Berichten ist von Dutzenden Verletzten die Rede. Eine offizielle Bestätigung für die Opferzahlen gab es zunächst nicht.

Attacken an mehreren Orten

Die Behörden rufen die Bevölkerung auf, im Haus zu bleiben und nicht auf die Straße zu gehen. Geschäften und Restaurants wurde geraten, zu schließen. Auch sollen die Schulen geschlossen bleiben. «Bitte suchen Sie weiterhin Schutz oder bringen Sie sich in Sicherheit», heißt es in einer Mitteilung der Schulbehörde.

Die Polizeibehörden der Stadt Lewiston und des dortigen Androscoggin County teilten mit, Einsatzkräfte hätten auf Schüsse an mehreren Orten reagiert. Die Polizei veröffentlichte dazu Überwachungskamera-Bilder eines mutmaßlichen Schützen. Zu sehen war darauf ein Mann mit einem vorgehaltenen Gewehr.

Die Polizei veröffentlichte auch das Foto eines Autos und bat um Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Mann und dem Wagen. Die Sender ABC und CNN berichteten, die Attacken hätten sich in einem Grill-Restaurant und einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahnen abgespielt.

«Ich bin untröstlich für unsere Stadt und unsere Bevölkerung»

Lewiston ist ein Ort mit etwa 39.000 Einwohnern im Südwesten von Maine. Der Bundesstaat liegt an der Ostküste der USA. McCarthy sagte, die Krankenhäuser in der kleinen Stadt seien nicht dafür ausgelegt, mit einer Lage wie dieser fertig zu werden - «sie tun, was sie können». Die Lage sei surreal. «Es ist einfach so unwirklich», sagte McCarthy. «Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier und es haut dich einfach um.»

Auch Bürgermeister Carl Sheline zeigte sich schockiert: «Ich bin untröstlich für unsere Stadt und unsere Bevölkerung», schrieb er in einer Erklärung. Der Ort sei für seine Stärke und seinen Mut bekannt. «Beides werden wir in den kommenden Tagen brauchen.»

Schusswaffen sind leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf

In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land.

Aus dem Weißen Haus hieß es, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall unterrichtet worden und werde weiter auf dem Laufenden gehalten. Er habe mit der Gouverneurin von Maine, Janet Mills, telefoniert, wie auch mit Kongressmitgliedern aus dem Bundesstaat, und habe die volle Unterstützung des Bundes nach dem «schrecklichen Anschlag» angeboten. Biden richtete am Mittwochabend in der US-Regierungszentrale ein Staatsbankett für den australischen Premierminister Anthony Albanese aus, während sich die Attacke in Maine ereignete.

@ dpa.de