Grüne für Werbeverbot von Junkfood im Fernsehen
07.08.2020 - 17:04:28Die Grünen fordern angesichts der hohen Zahl von Übergewichtigen in Deutschland eine massive Einschränkung von Werbung im Fernsehen.
Immer dann, wenn die Rede von „Junkfood“ ist, handelt es sich um den Oberbegriff von Nahrungsmitteln mit geringem Nährwert aber hohem Kalorienanteil. Darüber hinaus enthält Junkfood einen deutlich zu hohen Anteil ungesunder Inhaltsstoffe. Die Sprecherin der Grünen-Fraktion für Gesundheitsförderung im Deutschen Bundestag, Kapert-Gonther, sagte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) in der Mittwochsausgabe, dass die Werbung für zuckerhaltige Produkte und gesundheitsschädlichen Lebensmittel (..) reguliert werden muss. „Die zunehmende Zahl von Fällen mit krankhaftem Übergewicht und der damit einhergehenden Steigerung bei anderen Zivilisationskrankheiten zeigt den besonderen Handlungsbedarf“, sagte die studierte Medizinerin. Nach ihrer Ansicht sind insbesondere Kinder und Jugendliche die werberelevante Zielgruppe und gleichzeitig besonders empfänglich für die entsprechende Werbung. So sollten sie vor solchen Produkten geschützt werden, die nicht konform mit den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation in Bezug auf eine ausgewogene Ernährung gehen. Zusätzlich forderte Kappert-Gonther einen gezielten Ausweis gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe wie bspw. Zucker, Salz oder Fett in Fertigprodukten. Mit Unterstützung von verbindlichen Vorgaben und verbundenen steuerlichen Anreizen soll mittelfristig erfolgreich die Verringerung schädlicher Inhaltsstoffe aufseiten der Industrie und des Handels umgesetzt werden. Nach ihrer Ansicht werden freiwillige Maßnahmen der Industrie nicht ausreichen, vielmehr braucht es klare gesetzliche Vorgaben. Damit die Maßnahmen aber erfolgreich sein können, ist eine flankierende Strategie zur Gesundheitsförderung notwendig. Der Einzelne darf nach Ansicht von Kappert-Gonther bei der Entscheidung für eine gesunde Ernährung nicht alleingelassen werden. Sonst drohe hochgewichtigen Menschen weitere Stigmatisierung und Ausgrenzung. Der beste Weg zu einem gesunden Essen ist die Änderung des Essverhaltens im täglichen Alltag. Hier ist die Bundesregierung in der Verantwortung Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen ein gesundheitsförderliches Leben für die Gesamtheit der Menschen in Deutschland möglich ist.
Als Vorbild dient Großbritannien, das in der vergangenen Woche Werbespots für Junkfoods aus dem Vorabendprogramm verbannt hat. Der Beschluss der Regierung Johnson sieht vor, dass diese Spots erst nach 21 Uhr im Fernsehen gezeigt werden dürfen. Zu diesem Zeitpunkt dürften tendenziell weniger Kinder Zeit vor dem Fernseher verbringen und auch die Mehrheit der Supermärkte ist zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Die Maßnahmen werden von Johnson unter anderem damit begründet, dass Fettleibigkeit einen erheblichen Einfluss auf die Schwere von Corona-Erkrankungen ausübt. Darauf deutet die Auswertung unterschiedlichster Studien hin. Unterstützung erhält Kappert-Gonther durch den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), der grundsätzlich kein Problem mit einem weitgehenden Werbeverbot hat. Er sieht Übergewicht als ein „großes gesellschaftliches Problem" und verwies gleichzeitig auf die Anstrengungen der Krankenkassen und die Umsetzung des Nutri Socre, der allgemein als „Lebensmittel-Ampel“ bekannt ist. Rüddel signalisiert ganz klar, dass wenn „diese ersten Maßnahmen keinen nennenswerten Effekt auf die Reduzierung der Gewichtsprobleme der Bevölkerung haben“, er offen für weitere strengere Maßnahmen sei. Dazu zählt er auch die Umsetzung des Werbeverbots in Großbritannien und wünscht sich in jedem Fall eine Beobachtung, ob das umgesetzte Werbeverbot einen spürbaren Effekt nach sich gezogen hat. Er sieht allerdings Eltern immer noch in der primären Verantwortung in Bezug auf die Ernährung. Denn tatsächlich sind Kinder deutlich seltener übergewichtig, wenn zu Hause regelmäßig ausgewogen und gesund gegessen wird. Ein wichtiger Schritt hin zur richtigen Ernährung ist bspw. auch, dass Essen gemeinsam frisch zubereitet und gegessen wird. Erschreckend sind hierzu die aktuellen Zahlen nach denen mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung zum Teil erhebliche Probleme mit Übergewicht hat. Bei Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren liegt nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums der Anteil der Übergewichtigen bei 8,7 Prozent. Adipös – also fettleibig – sind weitere 6,3 Prozent. Und die Folgeerscheinungen des massiven Übergewichts hinterlassen auch volkswirtschaftliche Spuren. Studien sprechen von Kosten in Höhe von elf – bis 20 Milliarden Euro jährlich, die in Folge von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes entstehen.
Als Vorbild dient Großbritannien, das in der vergangenen Woche Werbespots für Junkfoods aus dem Vorabendprogramm verbannt hat. Der Beschluss der Regierung Johnson sieht vor, dass diese Spots erst nach 21 Uhr im Fernsehen gezeigt werden dürfen. Zu diesem Zeitpunkt dürften tendenziell weniger Kinder Zeit vor dem Fernseher verbringen und auch die Mehrheit der Supermärkte ist zu diesem Zeitpunkt bereits geschlossen. Die Maßnahmen werden von Johnson unter anderem damit begründet, dass Fettleibigkeit einen erheblichen Einfluss auf die Schwere von Corona-Erkrankungen ausübt. Darauf deutet die Auswertung unterschiedlichster Studien hin. Unterstützung erhält Kappert-Gonther durch den Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), der grundsätzlich kein Problem mit einem weitgehenden Werbeverbot hat. Er sieht Übergewicht als ein „großes gesellschaftliches Problem" und verwies gleichzeitig auf die Anstrengungen der Krankenkassen und die Umsetzung des Nutri Socre, der allgemein als „Lebensmittel-Ampel“ bekannt ist. Rüddel signalisiert ganz klar, dass wenn „diese ersten Maßnahmen keinen nennenswerten Effekt auf die Reduzierung der Gewichtsprobleme der Bevölkerung haben“, er offen für weitere strengere Maßnahmen sei. Dazu zählt er auch die Umsetzung des Werbeverbots in Großbritannien und wünscht sich in jedem Fall eine Beobachtung, ob das umgesetzte Werbeverbot einen spürbaren Effekt nach sich gezogen hat. Er sieht allerdings Eltern immer noch in der primären Verantwortung in Bezug auf die Ernährung. Denn tatsächlich sind Kinder deutlich seltener übergewichtig, wenn zu Hause regelmäßig ausgewogen und gesund gegessen wird. Ein wichtiger Schritt hin zur richtigen Ernährung ist bspw. auch, dass Essen gemeinsam frisch zubereitet und gegessen wird. Erschreckend sind hierzu die aktuellen Zahlen nach denen mehr als 50 Prozent der deutschen Bevölkerung zum Teil erhebliche Probleme mit Übergewicht hat. Bei Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren liegt nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums der Anteil der Übergewichtigen bei 8,7 Prozent. Adipös – also fettleibig – sind weitere 6,3 Prozent. Und die Folgeerscheinungen des massiven Übergewichts hinterlassen auch volkswirtschaftliche Spuren. Studien sprechen von Kosten in Höhe von elf – bis 20 Milliarden Euro jährlich, die in Folge von Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Diabetes entstehen.
Redaktion ad-hoc-news.de, A-1005145