Kultur, Kino

Filmbranche ist sehr besorgt wegen Coronakrise

30.04.2020 - 12:39:33

Die Filmbranche zeigt sich wegen der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Krise sehr besorgt und schlägt Alarm.

Die Filmbranche ist aufgebracht und schlägt Alarm. Bisher gebe es bedauerlicherweise vonseiten der Politik überhaupt keine Perspektive. Auch fehle es an einer klaren Ansage. Man wünsche sich eine Aussage darüber, welche Bedingungen Voraussetzungen dafür seien, dass die Kinos wieder öffnen dürften. So äußerte sich Martin Moszkowicz, der Chef von Constantin Film gegenüber dem „Handelsblatt“. Ihm mache allergrößte Sorgen, was der aktuelle Shutdown bewirken werde.

Moszkowicz nannte auch Zahlen. So laufen jede Woche knapp 20 Millionen Euro an Verlusten auf. Und dies allein bei den Betreibern deutscher Kinos. Moszkowicz ist sich sicher, dass die Schäden insgesamt in die Milliarden gehen. Denn die wichtigsten Wege im Vertrieb seien durch die Corona-Maßnahmen ausgehebelt. Ferner seien derzeit Neuproduktionen nahezu unmöglich geworden. Als zusätzliches Problem in der Filmwirtschaft nannte der Constantin-Chef das Risiko einer Infektion und die Möglichkeit eines weiteren Shutdowns. Diese seien aber bei den klassischen Formen der Filmversicherungen und der Fertigstellungsversicherungen ausgeschlossen. Solche Risikolagen könnten Banken aber nicht zwischenfinanzieren.

Der Constantin-Chef hat einen Vorschlag parat. Demnach sollen beispielsweise Hermes oder KfW mit Ausfallgarantien einspringen können. Dies sei schon einmal erfolgreich übernommen worden. Nämlich während der SARS-Epidemie. Damals habe die US-Regierung dieses Instrument angewendet.
Moszkowicz sagte weiter, natürlich seien alle Bürger stark betroffen. Aber am schlimmsten und dramatischsten sei die Lage für Selbständige und Künstler. Dies seien zehntausende Menschen. Viele von denen müssten ja schon im normalen Leben von der „Hand in den Mund leben“. Natürlich hätten sie auch keine großen Reserven.

Moszkowicz hofft, dass jetzt die Menschen lernen zu verstehen, wie wichtig und systemrelevant gerade Kultur ist. Er nannte Museen, Galerien, Ausstellungen, Ballett, Theater, Oper, Konzerte und auch Filme. Andererseits zeigt sich der Constantin-Chef besorgt. Er fürchte, in all den Lockerungs- und Shutdown-Debatten könnten gerade Künstler hinten überfallen und vergessen werden.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, A & Omega

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