FDP setzt sich für Stärkung einer deutschen Aktienkultur ein
22.02.2020 - 14:02:07FDP setzt sich für Stärkung einer deutschen Aktienkultur ein. Die Liberalen wollen im Bundestag die Bedeutung der Aktie für die Vermögensbildung stärke
Die Bundestagsfraktion der FDP plant, in den kommenden Tagen einen entsprechenden Antrag in das Parlament einzubringen. Darüber berichtet die "Welt am Sonntag". Darin fordert die Partei eine Verbesserung des gesetzlichen Rahmens, um eine neue deutsche Aktienkultur zu schaffen.
Die Forderung ist Bestandteil eines Vier-Punkte-Programms, mit dem die FDP die Vermögensbildung reformieren will. Nach dem Willen der Liberalen soll es künftig ein Altersvorsorge-Konto geben, in das die Deutschen Geld aus ihrem Bruttogehalt investieren. Den Rahmen steckt dabei das Alterseinkünftegesetz ab, das die gesetzlichen Höchstbeträge festlegt. Die FDP schlägt eine steuerliche Begünstigung auf Investitionen in Aktien, Aktienfonds und Indexfonds vor. Kursgewinne will die Partei steuerfrei stellen, wenn die Anleger die Wertpapiere mindestens fünf Jahre halten. Mit der Maßnahme hoffen die Liberalen, das Börseninteresse der Bürger zu steigern. Gleichzeitig wollen die Antragssteller Hand an die Riester-Rente legen. Die Abschaffung der Beitragsgarantie soll verhindern, dass in den Verträgen niedrig verzinste Anlagen dominieren. Die FDP bekräftigte ferner ihre Ablehnung einer Aktiensteuer. Bundesfinanzminister Olaf Scholz verfolgt seit einiger Zeit die Einführung einer solchen Steuer. Die Idee ist nicht nur beim Koalitionspartner CDU/CSU umstritten. Gegenwind kommt auch von anderen EU-Ländern. Die Liberalen verweisen darauf, dass der Aktienbesitz unter der Mittelschicht in Industriestaaten normal sei. In Deutschland hielten dagegen nur gut zehn Millionen Menschen Anteilscheine. Frank Schäffler, Finanzexperte der Liberalen, meinte gegenüber der "Welt am Sonntag", dass Deutschland eine Aktienkultur benötigt. So ließe sich die Gefahr von Altersarmut verhindern. Schäffler ist einer der Autoren des FDP-Antrags.